Wie in Oslo in der Nacht zum Dienstag mitgeteilt wurde, setzte Arbeitsministerin Hanne Bjurstrøm unmittelbar vor Inkrafttreten einer Flächenaussperrung eine Zwangsschlichtung in Gang. Damit wurden sowohl die geplante Aussperrung wie auch ein vor 16 Tagen begonnener Streik ausgesetzt.
Bjurstrøm begründete den staatlichen Eingriff in den Tarifstreit mit dessen "großen gesellschaftlichen Konsequenzen". Sie sagte nach einem Gespräch mit Gewerkschaften und Arbeitgebern kurz vor Mitternacht: "Alles in allem wäre es unverantwortlich gewesen, den Konflikt weiterlaufen zu lassen."
Die Gewerkschaften wollten durch ihren Streik mit 700 Beteiligten vor allem bessere Vorruhestandsregelungen durchsetzen. Der Arbeitgeberverband OLF wollte ab Dienstag alle 6.500 Beschäftigten auf den norwegischen Bohrinseln aussperren.
Das Land ist nach Russland der zweitwichtigste Erdgas-Lieferant nach Europa. 27 Prozent der deutschen Vorräte kommen aus Norwegen.
Bereits am Montag waren die Preise wegen des als wahrscheinlich geltenden Förderstopps leicht angestiegen. (dpa/sz)