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WLAN im Bistro: Kostenlose Welle

04.08.2017 14:24 Uhr
WLAN im Bistro: Kostenlose Welle
Kaffee trinken und dabei im Internet surfen: An dieser Station in Emmerich ist das möglich.
© Foto: Martin Heying

Ein Surfbrett hat der Kunde meist dabei: sein Smartphone. Was ihm fehlt ist die mobile Datenwelle. Mit gratis WLAN kann der Betreiber ihn zum Bleiben animieren. Rechtlich scheint es keine Stolperfallen mehr zu geben.

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Das Unternehmen Gebrüder Derksen betreibt am Niederrhein zwei AralTankstellen, eine in Elten und eine in Emmerich. An beiden Stationen genießen Kunden Kaffeespezialitäten und Leckereien aus dem Bistro, während sie kostenlos ins Internet gehen können.

Für Horst Derksen ist dieser Service längst zu einem wichtigen Kundenbindungsinstrument geworden: „In unseren Coffee Jungle Coffee & Convenience Stores steigt die Verweilzeit zunehmend und damit auch unser Foodservice-Umsatz“, berichtet er. Den Service bieten die Derksens nun schon seit drei Jahren und inzwischen sei der Hotspot in der Tankstelle schon zu einer Anfahrentscheidung geworden, meint Horst Derksen.

Mit digitalen Bildschirmen an den Zapfsäulen weisen die Derksens auf das kostenlose Wi-Fi-Angebot hin. „An der Station in Elten nutzen vor allem die holländischen Kunden den Internetzugang via WLAN gerne, weil sie sich die teuren Roaming-Gebühren sparen. Und im lokalen Wettbewerbsumfeld haben wir noch ein Alleinstellungsmerkmal mit dem kostenlosen Wi-Fi-Angebot, das heißt, wir haben die Chance genutzt, uns frühzeitig zu positionieren“, ergänzt Heinz Derksen. Foodservice und Wi-Fi gehören für die Derksens zusammen ins Angebot, „wir bieten ja auch Milch und Zucker zum Kaffee an“, schmunzelt er.

Eine Studie von Shoplieferant MCS bestätigt die Einschätzung der Gebrüder: Die Ergebnisse zeigen, dass sich mehr als 80 Prozent der Befragten kostenloses WLAN an einer Tankstelle wünschen. Die Zahlen zeigen auch, dass das Internetangebot ein Frequenzbringer sein kann: 40 Prozent der weiblichen Befragten und sogar 45 Prozent der männlichen Teilnehmer gaben an, gezielt eine Tankstelle aufzusuchen, um kostenlosen Zugang zu WLAN zu erhalten.

Warmes Essen, Kaffee, WLAN

Auch an den beiden Aral-Stationen der Derksens schätzen die Gäste, dass sie ihren Zwischenstopp nutzen können, um ihre Angelegenheiten im Netz zu regeln. „Der zunehmende Wohlfühlfaktor basiert auf unserer Kombination aus attraktiven warmen Mahlzeiten, der einzigartigen Kaffeeofferte und unserem Sitzplatzangebot. Steckdosen zum Aufladen der mobilen Endgeräte sind für uns ebenso selbstverständlich wie ein einfacher, schneller und rechtssicherer Internetzugang“, sagt Horst Derksen.

Um genau das bieten zu können, arbeiten die Gebrüder Derksen mit dem Unternehmen The Cloud Networks zusammen, das eigenen Angaben zufolge derzeit rund 650 Tankstellen von Total nach und nach mit Wi-Fi ausstattet. Horst Derksen erklärt: „Bei der Auswahl unseres Public-Wi-Fi-Providers haben wir uns für The Cloud entschieden, weil wir einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben wollten, der uns unsere Unsicherheit in der für uns undurchsichtigen rechtlichen Situation nehmen konnte.“

Rechtssicherheit, Datenerhebung, Hard- und Software-Support, all das sind wichtige Aspekte für den Betreiber eines Wi-Fi-Hotspots. Denn trotz der geänderten Störerhaftung, ist der Betreiber nicht gegen etwaige Rechtsansprüche gefeit. Auch der Hotspot-Anbieter Max Spot bietet, wie The Cloud, Support in rechtlichen und technischen Belangen. Beide Anbieter haben reichlich Erfahrung im Bereich Hotels, Gastronomie und Tankstellen.

Natürlich offerieren auch die großen Anbieter wie Telekom oder Vodafone ihren Kunden direkt einen Hotspot-Service. Dirk Wende, Pressesprecher der Telekom, betont den Mehrwert für Dienstleister. Die Telekom biete im Baukastensystem, je nach baulichen Gegebenheiten und Kundenwunsch, einen entsprechenden Ausbau mit rechtlicher Absicherung an. Mit der Tankstellenkette OMV fahre man beispielsweise die Variante, dass der Kunde eine Stunde kostenlos surfen kann, ab dann wird es gebührenpflichtig. So verhindere man „Dauersurfer“ und biete dem „normalen“ Kunden trotzdem den vollen Internetservice.

Ähnlich verhält es sich mit dem Angebot von Vodafone: Zwischen günstigen Pauschalangeboten und individualisierten Angeboten kann der interessierte Stationsbetreiber wählen, allerdings steigen die Kosten mit den Sonderwünschen. Auch Vodafone bietet verschiedene Nutzungsmodelle: So ist eine zeitlich begrenzte Hotspot-Nutzung oder eine unbegrenzt kostenfreie Nutzung für die Gäste möglich. Beide Anbieter starten bei einer Grundgebühr von um die 20 Euro im Monat wie immer zuzüglich der Ersteinrichtung, inklusive Gerätekosten. Die Anbieter empfehlen für eine gute Hotspot-Performance einen Internetanschluss mit einer Bandbreite ab 50 Mbit/s.

WLAN unter Bedingungen

Für alle Anbieter gilt: Die Nutzer verbinden sich selbstständig mit dem Hotspot. Nachdem der Gast die Hotspot-Startseite im Internetbrowser geöffnet hat, akzeptiert er die Nutzungsbedingungen und Sicherheitshinweise und kann sofort lossurfen. Die Eingabe von persönlichen Daten ist nicht erforderlich. Ein Jugendschutzfilter zum Sperren von jugendgefährdenden Webseiten ist optional vorhanden. Je nach vertraglicher Vereinbarung ist die Startseite, die „landing page“, im Design des Vertragspartners oder aber im Brand des eigenen Unternehmens.

Alle Anbieter sichern ihren Vertragspartnern Rechtssicherheit zu: Da der Internetzugang für den Nutzer nur über die Hotspot-Startseite möglich ist, wo die Nutzungsbedingungen in AGB-Form erklärt werden und er diesen eindeutig zustimmen muss, sind die Betreiber des Hotspots der Adressat möglicher Unterlassungsoder Haftungsansprüche bei Urheberrechtsverletzungen.

Der Internet-Pionier Prof. Michael Rotert warnt jedoch davor, dass dennoch Rechtsansprüche oder Abmahnungen zunächst an den Inhaber des Anschlusses, also den Betreiber der Tankstelle, gerichtet sein können. Dieser darf diese Anschreiben keinesfalls ignorieren, sondern muss sie an den jeweiligen Vertragspartner weiterleiten.

(Autor: Martin Heying; der Artikel erschien in Sprit+ Ausgabe 8.2017.)

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