Anfang Januar traten Dr. Jürgen Rautert und Dr. Stefan Vieweg ihre Vorstandsposten bei WashTec an. Der neue Chef Rautert agiert zudem als Vorstandssprecher. Gemeinsam mit Finanzchef Vieweg geht er seine erste Bilanzpressekonferenz an. Am 26. März in der Unternehmenszentrale in Augsburg.
"Wir sind keine Zeitzeugen der Zahlen", schickt Rautert voraus. Er und Vieweg präsentieren die Ergebnisse ihrer Vorgänger. "Das Unternehmen steht gut da", erklärt der Vorstandschef. Als Argumente dienen ihm die Zahlen: WashTec steigerte 2012 den Umsatz um 2,8 Prozent auf 301,5 Millionen Euro (Vorjahr: 293,3 Millionen Euro). Alle Sparten und Produktgruppen lagen demnach über Vorjahresniveau. Vor Steuern und Abschreibungen stehen 19,2 Millionen Euro als Plus in den Büchern. Unterm Strich weist WashTec ein Konzernergebnis von 10,1 Millionen Euro aus. 2011 endete dagegen mit einem satten Minus von 14,6 Millionen Euro, verursacht vom ganz schlecht gelaufenen Geschäft in Nordamerika (Kanada, USA).
Das vierte Quartal 2012 soll die Wende gebracht haben. Rauters berichtet von fünf Prozent Wachstum (währungsbereinigt betrage es sogar 15 Prozent), was die Augsburger übern Teich erreichten. Seine Vorgabe für 2013: "Das Ziel lautet schwarze Zahlen. Denn Nordamerika darf das Ergebnis der WashTec AG nicht verwässern."
77 Prozent seiner Geschäfte macht der Konzern in Europa. Der Wettbewerb in dieser Kernregion sei hart, die Kunden anspruchsvoll, charakterisiert der Konzernchef. Er spricht bei 2013 von einem Jahr des Übergangs, was an der Finanz- und Konjunkturkrise liege. Das erschwere das Kerngeschäft (Anlagenbau, Vertrieb, Service), auf das man sich zunächst konzentrieren wolle, um es zu stabilisieren. Konkret stellt Rautert, ein Plus von bis zu zwei Prozent bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Inwieweit das noch stärkere Engagieren in Osteuropa und China dazu beitragen kann, benennt er nicht in Zahlen.
In Deutschland gehen die Autowaschzahlen zurück. Dennoch zeigt man sich mit dem Geschäft hierzulande zufrieden und spricht von einer stabilen Entwicklung. "Der Trend geht wohl zur Waschstraße", findet Vorstandsprecher Rautert. Zumindest konnte er vermelden, dass WashTec mehr solche Anlagen verkauft hat.
Welchen Fragen sich der Hersteller zudem künftig stellen muss, zeigt Rauters auf: "Welchen Nutzen generieren wir mit welcher Idee." Für ihn geht es darum, Erwartungen zu wecken und zu erfüllen. Bei WashTec-Kunden (Betreibern und Mineralölgesellschaften) und Autofahrern.
An längerfristige Prognosen wagen sich die Augsburger derzeit nicht. Die beiden neuen Vorstände kündigen aber an, im Sommer eine konkrete Strategie für die nächsten Jahre vorzulegen. (kak)