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Uniti Expo 2018: Autowäsche wird digital

05.06.2018 15:00 Uhr
Uniti Expo 2018: Autowäsche wird digital
Smartes Portal: die neue Klean!Star iQ von Kärcher will nicht nur optisch überzeugen.
© Foto: Dieter Väthröder

Die Waschanlagenhersteller überraschten das Publikum auf der Uniti Expo mit einigen Neuheiten. Im Fokus: bessere Ergebnisse bei komplexen Fahrzeugkonturen und Bezahllösungen am Terminal oder per App.

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Normalerweise kündigen die Waschanlagenhersteller ihre Neuheiten bereits im Vorfeld der Messe an. Kärcher machte dieses Jahr ein großes Geheimnis daraus und ließ erst auf der Uniti Expo die Neuheitenbombe platzen. Vor der versammelten Presse begründete der stellvertretende Geschäftsführer Markus Asch das mit den vielen, teils patentierten Neuentwicklungen, die man aus Wettbewerbsgründen nicht im Vorfeld bekannt geben wollte: „Wir haben uns gezielt nicht auf Show-Elemente konzentriert, sondern auf Elemente zur Verbesserung der Wasch- und Trocknerleistung“, betonte Asch bei der Vorstellung des neuen Premium-­Portals Klean!Star iQ. Nein, kein Schreibfehler, sondern die neue Typologie von Kärcher.

Und ein bisschen Show war dann doch dabei, denn zunächst fiel die neue Optik des Portals mit Verkleidungen im Smartphone-Look auf. Sieht nicht nur edel aus, sondern eröffnet neue und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Produktmanager Gerhard Stadler stieg dann aber gleich in die technischen Neuentwicklungen ein. Der bekannte Planetenradwäscher Rawa 2.0 bekam eine neue Zustelltechnik mit Scherenmechanik, die S-förmig ans Rad fährt und so Achsunterschiede bis 110 Millimeter oder, anders gesagt, ­Räder von 15 bis 22 Zoll abdeckt. Einen neuen ­Namen gab’s gleich dazu: K!Planet iQ.

Problematische Konturen

Der eigentliche Fokus lag jedoch auf einer Verbesserung der Wasch- und Trocknerleistung unter Berücksichtigung neuer ­Karosserieformen, die immer schwieriger zu reinigen sind. Das „Fotomodell“, eine neue Mercedes A-Klasse, machte die Problematik deutlich. Im Schwellerbereich breit, das Dach stark eingezogen, schräge Heckscheibe mit Dachspoiler – herkömmliche Bürsten kommen da an ihre Grenzen.

Die neue Seitenbürste K!Brush iQ ist für jede Fahrzeugform adaptierbar. Produktmanager Stadler: „Wir erreichen das durch die Einteilung der Bürste in fünf bis sieben Segmente, die sich jeweils mit einem Weg von bis zu 110 Millimetern an die Kontur anpassen.“ Wie das genau funktioniert, wollte Kärcher nicht sagen. Im Ergebnis kann man damit einen Bogen waschen, die Bürsten berühren vom Schweller bis zum Dach mit der gleichen Auflage das Fahrzeug. Zusätzlich ist die Bürste um 90 Grad aus der Achse drehbar, zusammen mit der Schrägstellung im Heckbereich wäscht sie auch unter dem Spoiler. Waschhöhen bis 2,90 Meter sind realisierbar.

Wasserpflug

Bleibt noch die Trocknerproblematik. K!Dry iQ heißt die neue Lösung von ­Kärcher. Als Erstes fallen die einzelnen Luftdüsen auf statt eines durchgehenden Luftschlitzes. „Der neue Trockner arbeitet nach dem Hochgeschwindigkeitsprinzip statt des Hochvolumenprinzips wie herkömmliche Trockner. Dazu haben wir analog zu unseren Hochdruckdüsen auch hier Flachstrahldüsen angebracht“, ­erklärte der Produktmanager. Der eigentliche Clou: Der Trocknerbalken hat in der Mitte ein Gelenk und kann in beide Richtungen in Pflugform gestellt werden. So treibt er das Wasser von innen nach außen.

Beide Lösungen, Bürste und Trockner, haben das gleiche Ziel: Für Waschen und Trocknen ist nur noch ein Überlauf nötig. „Man spart nicht nur einen Überlauf pro Programmpunkt und vermeidet Leerläufe des Portals. Viel wichtiger ist, dass die Betreiber ihre Waschprogramme umstellen können, weil man jetzt hinten mit dem Waschen aufhören und nach vorne trocknen kann. Das spart Zeit und Energie“, war Stadler überzeugt.

Markus Asch abschließend: „Aufgrund unterschiedlicher Fahrzeugformen, Kundengruppen und Anforderungen war es uns ein Bedürfnis, dem Betreiber möglichst viele unterschiedliche Waschprogramme und -systematiken zur Verfügung zu stellen. Auf dem Portal finden sich acht verschiedene Chemieprodukte, die neu entwickelt und optimal auf die Anwendungen angepasst wurden. Damit können wir unterschiedlichste Programme und Kombinationen fahren.“

Kostengünstig und funktionell

Das ebenfalls neue Portal Klean!Star ist eine kostengünstige Variante mit gleicher hochwertiger Optik, aber herkömmlicher Technik. Starre Bürsten mit Schrägstellung, konturfolgender, schwenkbarer Trocknerbalken, der neue Scherenrad­wäscher und verschiedene Hochdruckoptionen sind die wesentlichen Merkmale.

Dazu stellte Servicepartner ­Tokheim das neue Bedien- und Bezahlterminal Crypto VGA vor. Es bietet einen sehr ­hohen Sicherheitsstandard für die Zahlung mit Kredit-, Debit-, Flotten- oder Kundenkarten. Möglich ist auch die Kontaktloszahlung ohne PIN-Eingabe, das Hinterlegen fester Waschprogramme oder die Eingabe von Fahrzeugdaten bei Flottenkarten. „Das Terminal bietet höchste Sicherheit bei der sensiblen Kartenverarbeitung und macht das Bezahlen ­schneller und einfacher“, beschrieb Christian Leu, Bereichsleiter ­Marketing und Produkte bei der Tokheim Service Group, die Vorteile.

Mit und ohne Bürste

Otto Christ brachte ebenfalls interessante Neuheiten mit nach Stuttgart. Mit der neuen Aquatus Prime bietet Christ erstmals ein Portal mit der Möglichkeit der berührungslosen Wäsche mit intensiver chemischer Vorbehandlung an. Sechs HD-Pumpen versorgen seitliche Kreiseldüsen (Dreckfräsen) sowie feste Düsen am Dachbalken mit 85 Bar Hochdruck. Der Balken enthält die Düsen für den Chemieauftrag und kann Fahrzeuge extrem tief unterfahren. Das Portal verfügt über Gelenkbürsten mit Direktantrieb, eine Kombination HD- und Bürstenwäsche ist möglich. Ein Lichtgitter erfasst die exakte Fahrzeugkontur, so können in Verbindung mit der Touchless-Wäsche zum Beispiel auch Autos mit Dachboxen gereinigt werden.

Unterstützt wird die HD-Wäsche durch eine neu entwickelte, wirkungsvolle Chemielinie. Der Betrieb mit Brauchwasser ist möglich, der Außendienst stellt die Dosierung exakt auf die jeweiligen Gegebenheiten ein. Die bekannte Varius Speed enthält neue Features. So wurde die Seitentrocknung von 1,70 auf zwei Meter erhöht, das Turbodry-Dachgebläse hat jetzt zweimal vier Kilowatt Leistung (bisher zweimal drei Kilowatt), verbraucht aber dank intelligenter Steuerung mit dreistufiger Gebläseleistung nicht mehr Strom, betont Christ.

Haltbare Microfaser

Weiteres Highlight: das neue Microfaser-Waschmaterial Micro-X, laut Vertriebs­leiter Stefan Schwarzer „die nächste Evo­lutionsstufe im Bereich textiler Wäsche“. Das dem herkömmlichen Textil auf den ersten Blick ähnliche Material ist leichter, saugt sich nicht voll und nimmt so auch weniger Schmutz auf. „Durch die ­geringe Wasseraufnahme legt sich das ­Material sanfter an den Lack und übt weniger Druck auf Anbauteile aus. Der feine Zuschnitt und die hohe Besatzdichte sorgen für bessere Reinigung auch in Sicken und Nischen“, erklärte Schwarzer. Christ verspricht eine Haltbarkeit von 50.000 Wäschen, wenn die Segmente nach halber Laufzeit durchgewechselt werden.

Weitere Neuheiten am Christ-Stand: der neue Kassenautomat Vendor, der bargeldlose Zahlung an der Waschhalle ermöglicht oder über eine Guthabenkarte an Waschanlage, SB-Platz und Sauger eingesetzt werden kann. Apropos Sauger, die SB-Sauger sind jetzt mit der Orbit-Schlauchzuführung von oben ausgerüstet und bieten ähnlichen Bedienkomfort wie an einer Zentralsauganlage.
Das neue SB-Bedienterminal arbeitet jetzt mit Sprachausgabe und weist den Kunden zusätzlich zum Farbcode auf die richtige Lanze hin. Mit neuen Verblendungen und viel LED-Bling-Bling (analog zum Farbcode der Lanzen) hat Christ die SB-Plätze unter dem Titel „Washvegas“ noch aufmerksamkeitsstärker gestaltet. Mit der neuen Washapp kann der Kunde künftig den kompletten Wasch-Maschinenpark bargeldlos bedienen und vom Handy aus starten.

Modifikationen

Neues auch aus Spanien: Istobal hat die bekannte M`Nex32 weiter aufgerüstet. Dazu zählen das neue Zahlungsterminal mit Smartdrive, bei dem der Kunde zu einem Basisprogramm individuelle Sonderleistungen dazubuchen kann, das neue ­Xtract Dosiersystem für die Esens-Chemie von Istobal, beleuchtete LED-Einfahr­spuren und die chemische Schaum-Felgenvorwäsche. Dazu passt eine neue physikalische Wasseraufbereitungsanlage mit optionalem Desinfektionssystem.

Nilfisk hat seine Zweiplatz-SB-Anlage Compact E modifiziert, sie verfügt jetzt über zwei Lanzen und Schaumbürste und ist damit auch für Powerschaum geeignet. Die neue Zentralsauganlage ist mit Industrie-Saugtechnik aus eigener Entwicklung ausgerüstet. Für SB- und Saugerplätze steht jetzt ein GoBD-taugliches Bezahlsystem zur Verfügung. Und last, but not least: die Wapwash-App für bargeldloses Bezahlen mit frei wählbarem Guthaben und integrierter Standortsuche.

(Autor: Dieter Väthröder; der Artikel erschien in Sprit+ 6/2018)

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