Am 21. Dezember 2011 eröffnete Mario Gloazzo die topmoderne HEM-Station in Haltern am See. "Nur zwei Monate Bauzeit – das stellte uns auch bei der Finanzierung vor Probleme", erklärt Klaus Brockmann. Er ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht und geschäftsführender Gesellschafter der F.J.W. Steuerberatungsgesellschaft in Essen.
Steuerexperte Brockmann betreute bereits die Eltern von Gloazzo, die eine Tankstelle in Recklinghausen gepachtet haben. Ihr Sohn, gelernter Kfz-Elektriker, stieg in den Elternbetrieb ein. Er wollte aber selbst eine Tankstelle übernehmen.
Im Sommer 2010 pachtete der junge Gloazzo eine GO-Tankstelle in Dortmund. Eine Station aus den 70er Jahren mit einem 80 Quadratmeter großen Shop. Gut 50.000 Euro Fremdkapital brauchte der Jungunternehmer. "Leider machen viele Gründer den Fehler, allein ins Bankgespräch zu gehen. Oft sind sie schlecht vorbereitet, wichtige Daten sind nicht erhoben oder schlecht recherchiert. So passiert es, dass die Bank ablehnt", berichtet Brockmann aus seiner langen Erfahrung.
Die Steuerkanzlei, ihr Mandant und die ETL Unternehmensberatung bereiteten das Bankgespräch vor: Das Gründungskonzept enthielt eine detaillierte Standort- und Wettbewerbsanalyse, die Stationsbeschreibung von Tamoil, die derzeitige Mitarbeiterstruktur und den geplanten Personaleinsatz sowie die den Businessplan für die ersten drei Jahre. Das alles überzeugte die Bank.
Der junge Pächter arbeitete erfolgreich. Das fiel der Gesellschaft auf. Nach einem Jahr fragte Tamoil, ob er Lust auf eine andere Station habe – auf einen Neubau in Haltern, 50 Kilometer nördlich von Dortmund. "Das hat mich natürlich gereizt", bekennt Gloazzo. Was der Pächter alles regeln musste, um an seiner neue Tankstelle durchzustarten, steht im tankstellen markt 3/12. (kak)