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"Schmuddelgeschäfte": Vorwürfe gegen Zahlungsdienstleister Payone

25.06.2025 16:18 Uhr | Lesezeit: 4 min
Geldwäsche
Es steht der Verdacht der Geldwäsche im Raum.
© Foto: Bruno/Pixabay

Geschäfte mit zweifelhaften Klienten riefen bei Zahlungsdienstleister Payone schon 2023 die Finanzaufsicht auf den Plan. Das Unternehmen versichert, Konsequenzen gezogen zu haben. Doch Kritik gibt es immer noch.

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Der Zahlungsdienstleister Payone sieht sich mit Vorwürfen wegen "Schmuddelgeschäften" mit Anbietern von Dating- oder Pornoseiten konfrontiert. Über Jahre soll der Spezialist für digitale Zahlungen systematisch mit zweifelhaften Geschäftspartnern zusammengearbeitet haben und dabei gesetzliche Vorgaben zur Geldwäscheprävention missachtet haben. Das berichtet der "Spiegel" als Teil eines internationalen Recherchenetzwerks.

Payone wickelt Zahlungen von Privatleuten an der (Tankstellen-)Kasse und in Onlineshops ab. Die Sparkassen-Finanzgruppe hält über den Deutschen Sparkassen Verlag (DSV) 40 Prozent an dem Unternehmen mit Sitz in Frankfurt/Main, Mehrheitsgesellschafterin ist mit 60 Prozent die französische Worldline. Der in Deutschland und Österreich tätige Dienstleister Payone verarbeitet nach eigenen Angaben für 277.000 Kunden 5,4 Milliarden Transaktionen pro Jahr.

Zweifelhafte Geschäfte werden über Schwesterunternehmen abgerechnet

Nach einer Intervention der Finanzaufsicht Bafin im Sommer 2023 habe sich Payone von Hunderten "Hochrisikokunden" getrennt, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht. Interne Dokumente deuteten jedoch darauf hin, dass Zahlungen solcher Händler "weiterhin über eine andere Worldline-Tochter abgewickelt werden, also quasi über eine Schwester von Payone".

Nach Angaben einer Payone-Sprecherin hat das Unternehmen das "Hochrisikogeschäft" nach der Bafin-Intervention komplett eingestellt. Payone habe seinerzeit "umgehend" Maßnahmen ergriffen, "um diese Geschäftsbeziehungen sowohl mit Partnern als auch mit Händlern, die in Deutschland tätig sind, zu beenden". Zudem seien interne Kontrollen geschärft worden, um "zukünftige Transaktionen von Kunden mit ähnlichen Kundenprofilen zu verhindern, die erhöhte Compliance-Risiken darstellen könnten", heißt es in der Payone-Stellungnahme zu den aktuellen Berichten.

Warum die Bafin Payone ins Visier nahm

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungaufsicht (Bafin) hatte Payone am 26. Juli 2023 wegen "hoher Geldwäscherisiken und gravierender Defizite in der Geldwäscheprävention" untersagt, Transaktionen für bestimmte Geschäftskunden durchzuführen, die dem Hochrisikoportfolio angehören. Zudem verbot die Bafin dem Unternehmen, in diesem Bereich neue Kundenbeziehungen einzugehen. Damit sollte nach damaligen Angaben der Behörde verhindert werden, dass Payone "zur Geldwäsche missbraucht wird". 

Auch Mehrheitseigner Worldline verweist in einer aktuellen Stellungnahme darauf, dass die Gruppe seit 2023 ihre Vorgaben geschärft habe, "um die vollständige Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zu gewährleisten". Geschäftsbeziehungen, die als nicht konform damit erachtet werden, seien beendet worden. Das Unternehmen betonte: "Wenn die Gruppe Hinweise auf Verstöße feststellt, werden umgehend zusätzliche Prüfungen durchgeführt, die möglicherweise zur Beendigung der Kundenbeziehung führen."


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