Lkw-Fahrer müssen regelmäßig AdBlue tanken. Die SCR-Technik macht es seit Jahren möglich, dass Lkw und Busse die Abgasgrenzwerte ab der Euro-4-Norm und der darauffolgenden Vorschriften einhalten können. SCR steht für selektive katalytische Reduktion des umweltschädlichen Stickstoffoxids. Und der Prozess erfolgt im Abgasstrom – mit AdBlue.
Die SCR-Technik gibt es auch für Pkw. Nur tut sich dort gerade etwas. Der Hintergrund: 2014 tritt für Diesel-Pkw Euro 6 in Kraft. Die Konsequenz: Aus den Autowerken werden mehr Diesel-Pkw rollen, die über die SCR-Technik verfügen. Und diese Autos brauchen regelmäßiger als heute AdBlue. Die Automobilindustrie spricht von 1,5 Litern auf 1.000 Kilometer. Das Nachtanken in der Werkstatt beim routinemäßigen Service wird nicht mehr ausreichen. Denn die AdBlue-Tanks sollen eine Größe von acht bis zehn Liter bekommen.
2011 hat die Automobilindustrie in Deutschland 200.000 Diesel-Pkw mit SCR-Technik verkauft. Bis 2014 sollen es 1,4 Millionen Autos sein. Die Autobauer drängen nun, eine Infrastruktur aufzubauen. Autofahrer sollen den Betriebsstoff an der Pkw-Zapfanlage bekommen. Die Mineralölgesellschaften halten sich noch bedeckt. Und die Zapfanlagenhersteller warten noch ab, bis die ersten Farben mit Pilotprojekte starten. Es bleibt daher spannend, in welche Richtung es sich entwickelt: AdBlue-Pkw-Zapfsäule, AdBlue-Flasche oder -kanister? Beruhigend dabei ist: Betreiber müssen wenig beachten, gehen sie mit AdBlue an der Tankstelle um. Denn es handelt sich nicht um einen Gefahrstoff. Details bringt tankstellen markt in der Ausgabe 6/12. (kak)