Die Ölminister der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) haben bei der Konferenz am Mittwoch in Wien keine Entscheidung über die Erhöhung der Förderquoten getroffen. "Das bedeutet im Moment eine Beibehaltung der aktuellen Produktion", sagte der amtierende Vorsitzende des Kartells, der iranische Ölminister Mohammad Aliabadi bei einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen. "Es gibt genügend Angebot auf dem Markt", sagte er. Nach Einschätzung von Experten ist dies ein Freibrief für Staaten wie Saudi-Arabien, die nationale Förderung eigenständig zu erhöhen. Der weltweit größte Rohöl-Förderer hatte sich nach Informationen aus OPEC-Kreisen für eine Erhöhung eingesetzt. Die Förderquoten des Kartells liegen seit Anfang 2009 unverändert bei 24,845 Millionen Barrel (159 Liter) am Tag. Experten argumentierten, eine Erhöhung der Förderquoten würde den Preis, der derzeit um 110 US-Dollar pro Barrel liegt, wieder in ein Band um 70 bis 90 US-Dollar drücken. Bei der Tagung hätten sich unterschiedliche Einschätzungen der gegenwärtigen Wirtschaftslage gezeigt, sagte Aliabadi: "Es gab Länder, die für eine Erhöhung waren. Andere meinten, wir sollten uns noch Zeit lassen und die Situation beurteilen". Der Vorschlag einiger Delegationen, vor dem nächsten regulären Treffen im Dezember eine außerordentliche Konferenz anzusetzen, habe keine Zustimmung gefunden, sagte Aliabadi. Er hoffe aber, dass die zwölf Mitgliedstaaten innerhalb von drei Monaten zu einer Entscheidung kommen werden. Die Internationale Energie-Agentur IAE kritisierte das Ergebnis. Die OPEC habe sich als unfähig erwiesen, auf die Bedürfnisse des Marktes einzugehen und mehr Öl verfügbar zu machen: "Worum es wirklich geht, ist das aktuelle Angebot, das sich mit dem saisonbedingten Anstieg der Nachfrage bewegt". Unmittelbar nach Bekannterden der Entscheidung in Wien war der Ölpreis sprunghaft angestiegen. Die wichtige Sorte Brent etwa kletterte um 2 Dollar auf 118 US-Dollar. Das Treffen hatte ohne den libyschen Vertreter Omran Abukraa begonnen, der erst im Lauf der Verhandlungen zur Konferenz stieß. Die zwölf OPEC-Mitgliedsstaaten, darunter auch Libyen und Saudi-Arabien, fördern zusammen etwa ein Drittel des weltweit verfügbaren Erdöls und kontrollieren 80 Prozent der Reserven. Die OPEC-Ölminister treffen sich mehrmals im Jahr, um die gemeinsame Förderquote der Marktlage anzupassen. (dpa/beg)
OPEC nicht einig: Ölförderquote bleibt drei Monate lang unverändert

Nach Einschätzung von Experten ist dies ein Freibrief für Staaten wie Saudi-Arabien, die nationale Förderung eigenständig zu erhöhen. Der weltweit größte Rohöl-Förderer hatte sich nach Informationen aus OPEC-Kreisen für eine Erhöhung eingesetzt.