Die Sommersitzung der erdölexportierenden Länder (Opec) ist am Freitag ohne Überraschung zu Ende gegangen: Die Ölminister der Staaten einigten sich in Wien darauf, das tägliche Förderlimit von rund 30 Millionen Barrel (ein Barrel gleich 159 Liter) beizubehalten. Das entspricht etwa einem Drittel des weltweiten Tagesverbrauchs an Rohöl.
Das aus 12 Staaten bestehende Kartell schätzte ein: Die relativ stabilen Ölpreise in diesem Jahr zeigen an, dass der Markt ausreichend beliefert werde. Kurzfristige Veränderungen führte die Opec auf "geopolitische Spannungen" zurück.
"Ich denke, dass es eine sehr gute Situation sowohl aus Sicht der Nachfrage als auch des Angebots gibt", sagte Katars Ölminister Mohammed Al-Sada. Analysten schätzen, dass die tatsächliche Produktion des Kartells mit 30,4 Millionen Barrel pro Tag über dem eigentlichen Limit liegt.
Die Opec warnte jedoch vor sinkender Nachfrage. Die Gruppe nannte an Risiken dafür "das langsame globale Wirtschaftswachstum, die anhaltende Schuldenkrise der Euro-Zone, hohe Arbeitslosigkeit in Industrieländern und das Inflationsrisiko in Entwicklungsländern".
Neben der Finanzkrise spürt die Opec auch wegen des wachsenden Angebots von Schieferöl aus den USA Druck. Opec-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri äußerte sich zurückhaltend dazu: "Wir müssen jetzt Informationen sammeln, wie nachhaltig diese Produktion ist." (dpa/kak)