Fußball-WM, Niedrigpreise und heiße Tage konnten nicht verhindern, dass im Bierland Deutschland der Bierkonsum weiter zurückging. So vermeldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden für 2010 einen historischen Tiefstand von 101,8 Litern pro Kopf. Die deutschen Brauereien setzen im vergangenen Jahr im Inland 83,4 Millionen Hektoliter (2009: 85,9 Millionen Hektoliter) Bier und alkoholhaltige Mischgetränke ab. Das entspricht ein Minus von 2,9 Prozent. Zum Vergleich: 1991 lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch 40 Liter höher. Der Deutsche Brauerbund sieht im demografischen Wandel und im ungünstigen Wetter in der zweiten Jahreshälfte die Gründe dafür, warum die deutschen ihrem Gerstensaft nicht so zusprachen. Aufgrund des Preiswettkampfs im Handel und der steigenden Produktionskosten stehe die Branche unter Druck, erklärte Peter Hahn, Brauerbund-Hauptgeschäftsführer. Das schließe Preiserhöhungen nicht aus. Limonaden und Säfte stiegen hingegen in der Konsumentengunst. 2010 tranken die Bundesbürger pro Kopf 118,2 Liter. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 117 Liter. Auf die Nachfrage reagieren die Hersteller mit einer größeren Angebotsvielfalt. So gebe es viele neue kalorienfreie Getränke, Energydrinks oder Sportgetränke, hieß es von der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke. (dpa/kak)
Nüchterne Bilanz: Mehr Durst auf Alkoholfreies statt auf Bier

Die Deutschen trinken weniger Bier und Mischgetränke, greifen immer mehr zu Limo und Saft. Das geht aus den Pro-Kopf-Verbrauchs-Zahlen für 2010 des Statistischen Bundesamt hervor.