Die BASF-Tochter Wintershall baut ihre Öl- und Gasförderung in Norwegen kräftig aus. Dafür zahlt das Unternehmen der norwegischen Statoil 1,35 Milliarden US-Dollar (1,04 Milliarden Euro), wie Wintershall am 22. Oktober in Kassel mitteilte. Im Gegenzug für die Beteiligung an den drei Nordsee-Feldern Brage (32,7 Prozent Anteil), Gjosa (15 Prozent) und Vega (30 Prozent) erhält Statoil außerdem 15 Prozent an dem Ölfeld Edvard Grieg. Enwickelt sich das Vega-Feld gut, überweist der größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent weitere 100 Millionen US-Dollar an die Norweger. Die Behörden müssen noch zustimmen.
Mit dem Deal erhöht Wintershall in Norwegen die bisherige tägliche Produktion von derzeit rund 3.000 auf knapp 40.000 Barrel Öläquivalent (boe) im nächsten Jahr. So komme Wintershall mit seiner Öl- und Gas-Wachstumsstrategie "und dem Ausbau der Aktivitäten direkt an der Quelle einen großen Schritt weiter voran", sagte der BASF- Vorstandsvorsitzende Kurt Bock. "Hierdurch wird Wintershall zu einem der führenden Produzenten in Norwegen." Der norwegische Kontinentalschelf gilt als eine der wichtigsten Öl- und Gasregionen der Welt.
Experten zufolge geht die Bedeutung der Ölförderung in der Nordsee zurück. "In zehn Jahren wird die Öl-Produktion in der Nordsee wahrscheinlich bedeutungslos sein", sagte kürzlich der Direktor des Internationalen Wirtschaftsforums für Regenerative Energien, Norbert Allnoch. Einer Studie zufolge ist die Produktion von Öl in der Nordsee auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. (dpa/kak)