Der staatliche russische Ölförderer Rosneft und der US-Ölkonzern ExxonMobil haben eine milliardenschwere strategische Partnerschaft vereinbart, die vor allem auf gemeinsame Aktivitäten in der Arktis abzielt. Möglich seien gewaltige Investitionen in Höhe von "bis zu 500 Milliarden", sagte der russische Regierungschef Wladimir Putin bei der Vertragsunterzeichnung am 30. August im Schwarzmeerort Sotschi. Die russischen Nachrichtenagenturen Interfax und Itar-Tass sprachen von US-Dollar, das entspräche der Summe von rund 347 Milliarden Euro. Hingegen schrieb die Agentur Ria Nowosti von 500 Milliarden Rubel, was umgerechnet gut 12 Milliarden Euro bedeuten würde. Die mögliche Investitionsumme bleibt daher noch unklar. Das Nachrichtenportal „Spiegel Online“ vermutet, dass hier ein Übersetzungsfehler vorliege. Rosneft sucht seit langem nach einem Partner zur Ausbeutung der gewaltigen Ölvorkommen in den russischen Arktisgebieten. Eine Vereinbarung mit dem Ölmulti BP war gescheitert. Auch die Verhandlungen des Konkurrenten Royal Dutch Shell führten nicht zum Erfolg. Als Sieger und lachender Dritter darf sich nun ExxonMobil fühlen. Das Abkommen bedeutet, dass Rosneft auch auf ExxonMobil-Feldern in Texas oder im Golf von Mexiko arbeiten könne, sagte Putin. Auch die Teilnahme an Exxon-Projekten in Drittländern sei möglich. "Das heutige Ereignis wird sicher von den Weltenergiemärkten begrüßt werden, weil sich dadurch neue Horizonte auftun", prophezeite Putin. Die Vereinbarung sehe auch den Bau eines Forschungszentrums und gemeinsames Training vor. Zugleich gaben ExxonMobil und Rosneft bekannt, dass sie zur Erkundung von Ölvorkommen im Schwarzen Meer 3,2 Milliarden Dollar investieren wollen. (dpa/kak)
Milliardenschweres Abkommen: Putin und der lachende Dritte

Rosneft und ExxonMobil machen gemeinsame Sache – und das nicht nur in der Arktis. Die unterzeichnete Kooperation verkündete der russische Premier Wladimir Putin. ExxonMobil konnte die Konkurrenz ausstechen.