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Merkel blockiert: CO2-Regeln für Autos

01.07.2013 10:22 Uhr
Härte gezeigt: Bundeskanzlerin Abngela Merkel setzte sich durch. Der EU-Gipfel beschloss keine strengeren CO2-Vorgaben für Autos.

Umweltschützer und Opposition werfen Bundeskanzlerin Merkel vor, auf Druck der Autoindustrie den Klimaschutz zu opfern. Und zwar beim EU-Gipfel in Brüssel, der nicht über härtere CO2-Vorgaben abstimmte.

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Im Streit um EU-Klimaschutzvorgaben für Autos hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Blockade der Bundesregierung verteidigt. "Wir haben in der Tat uns dafür eingesetzt, dass die Abstimmung [...] nicht stattgefunden hat", bestätigte Merkel nach dem EU-Gipfel in Brüssel. "Wir haben die Ergebnisse der Verhandlungen sehr kurzfristig bekommen", gab sie noch zu Protokoll.

Am 27. Juni hätte eigentlich der Ausschuss der Botschafter der 27 EU-Staaten über den am 24. Juni in Brüssel erzielten Kompromiss zu CO2-Auflagen für Autos abstimmen sollen. Die Regeln sollten den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) auch über das bisherige Zieljahr 2020 hinaus eindämmen und mögliche Erleichterungen für die Autoindustrie festlegen. Deutschland drängte gemeinsam mit anderen Staaten darauf, die Abstimmung der Botschafter zu verschieben.

"Es geht hier um die Gemeinsamkeit von umweltpolitischen Zielen und industriepolitischen Zielen und da geht es auch um Beschäftigung", betonte Merkel. "Und deshalb brauchen wir Zeit um das Ganze zu prüfen und zu bewerten und zu überlegen, was wir dann tun. Und um diese Zeit haben wir gebeten und deshalb hat die Abstimmung nicht stattgefunden."

Es sei völlig richtig, dass sich die Regierung und die Kanzlerin persönlich für die Interessen der deutschen Autoindustrie einsetzten, hatte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter zuvor in Berlin erklärt.

Nun werde es voraussichtlich im Herbst Nachverhandlungen mit Brüssel geben. "Gleichzeitig brauchen wir aber auch eine faire Lösung, die den Besonderheiten der deutschen Automobilindustrie Rechnung trägt", unterstrich Streiter. Die deutschen Autobauer seien ein Innovations- und Wachstumsmotor für ganz Europa, betonte er.

Streiter bestätigte, dass Merkel und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) in Brüssel "auf verschiedenen Kanälen" Deutschlands vorläufiges Nein deutlich gemacht hätten. Es sei aber kein Alleingang der Kanzlerin gewesen: "Das ist ja keine One-Woman-Show." Der mitzuständige Umweltminister Peter Altmaier (CDU) spielte demnach aber keine aktive Rolle: "Es geht ja hier auch um Autos", sagte Streiter.

Die eigentlich vorgelegte EU-Kompromiss geht so: Der Grenzwert für den Treibhausgas-Ausstoß für Neuwagen soll von 2015 bis 2020 von 130 Gramm Kohlendioxid je Kilometer im Schnitt auf 95 Gramm sinken.

Deutschland fürchtete Nachteile für seine Oberklasse-Hersteller Mercedes, BMW und Audi, weil Bonusregelungen für Elektroautos schwächer ausfielen als gewünscht. Auch will Berlin verhindern, dass die EU-Kommission bereits jetzt harte Zielvorgaben für die übernächste Klimaschutzperiode nach 2020 ins Spiel bringt.

SPD und Grüne warfen Merkel vor, sich längst von der Klima- zur Autokanzlerin gewandelt zu haben. Der ökologische Verkehrsclub VCD sprach von einem "unglaublich arrogantem Verhalten" der Regierung zugunsten der "Dinosaurier der Autoindustrie". (dpa/kak)

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