Michael Meyer, Tankstellenverwalter aus Thüringen, schickte folgenden Leserbrief an den tankstellen markt:
Es ist fahrlässig und erschreckend, wie in unserer Branche mit dem Thema Mindestlohn ab 2015 umgegangen wird. Es ist bereits Mai, in sieben Monaten ist es so weit. Und was tut sich in der Mineralölbranche? Nichts Konkretes. "Keiner werfe den ersten Stein." So hat man das Gefühl. Nur oberflächiges Geschwafel ohne Substanz. Wieder einmal darf sich der "Partner" allein damit auseinandersetzen.
In allen Fachzeitschriften versuchen sich die Vertreter der Verbände und Gesellschaften, mit Floskeln aus der Verantwortung zu nehmen. An der Basis wird das registriert. Jetzt, wo es durch Vorgaben des Gesetzgebers um Existenzen bei den Tankstellenbetreibern geht, da wird man von den Verbänden im Stich gelassen.
20 Prozent der Tankstellen werden Probleme bekommen, die Dunkelziffer wird noch höher liegen. Wie soll ich mich als verantwortungsvoller Unternehmer nun verhalten? Wenn ich nicht gesetzeswidrig ab dem 1. Januar 2015 die Mitarbeiter entlohnen will, meine Einnahmen aber nichts anderes zulassen, dann soll ich jetzt meinen zum Teil langjährigen Mitarbeitern fristgemäß kündigen? Und wenn dann kurz vor der Panik doch irgendwelche "Zugeständnisse" gemacht werden, stehe ich ohne Personal da?
Michael Meyer