Die Leipziger Autoshow Ami steht nach einjähriger Pause und ohne die übermächtige Frankfurter IAA im Nacken vor dem Neustart. Alle deutschen und die Mehrheit der internationalen Hersteller sind von 2. bis 10. Juni in Leipzig vertreten. 450 Aussteller, etwa so viele wie 2010, aus 23 Ländern werden auf der Auto Mobil International Ami und den Begleitmessen vertreten sein. Die Begleitmessen sind die Amitec für Werkstatt und Service sowie die Amicom für Kommunikation und Entertainment im Auto.
Die weltweite Automobilkrise 2009 hatte auch die Ami ins Stolpern gebracht. Namhafte Hersteller blieben weg, die Besucherzahlen gingen zurück. Viele Autobauer wollten keine zwei internationalen Messen - IAA und Ami - innerhalb eines Jahres mehr. Deshalb gibt es auf Drängen der Industrie die Ami jetzt alle zwei Jahre im Wechsel mit der IAA. Außerdem findet sie im Juni statt im Frühjahr statt - etwas weiter weg vom Genfer Autosalon.
Bisher scheint das neue Konzept aufzugehen. Die Ausstellungsfläche wuchs um zehn Prozent. Elf ehemals abgesprungene Marken sind zurückgekommen, darunter Suzuki, SsangYong, Jaguar, Nissan, Seat und Volvo. Die Edelmarke Rolls-Royce, der E-Mobil-Luxushersteller Fisker und der Sportwagenbauer Tesla sind zum ersten Mal in Leipzig dabei. Insgesamt sind 70 Premieren angekündigt. "Wir sind ein hohes Risiko gegangen", sagte Messe-Chef Martin Buhl-Wagner. Spannend wird, wie das Publikum die Neuerungen annimmt. Buhl-Wagner hofft auf 280.000 Besucher - etwa so viele wie 2010.
Während etliche Autobauer 2011 Rekorde eingefahren haben, sieht es im laufenden Jahr verhaltener aus. In der Europäischen Union verringert sich der Absatz. Im April gingen die Neuzulassungen den siebten Monat in Folge zurück. Die boomenden Märkte in den USA und Asien fangen das allerdings noch auf. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) - der Partner der Ami - rechnet allerdings für Deutschland mit einem Plus von zwei Prozent bei den Neuzulassungen in diesem Jahr. (dpa/beg)