Das Streckennetz für die Riesen-Brummis ist jetzt vergrößert worden. Die in Deutschland auch als "EuroCombi", "Ecocombi", "Gigaliner" und "Monster Trucks" bezeichneten Lang-Lkw können jetzt auf einer Länge von fast 10.150 Kilometern betrieben werden. Rund 70 Prozent davon sind Autobahnen, dies entspricht mehr als 50 Prozent aller Autobahnen in Deutschland. Das genehmigt die vierte Änderungs-Verordnung zum Feldversuch mit Lang-Lkw des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie gilt für den seit 2012 laufenden Feldversuch mit Lang-Lkw, den die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bis zum Ende 2016 wissenschaftlich begleitet.
Kontroverse Diskussion
Die überlangen Lkw sorgen in der EU seit Jahren für Konfrontation. Der estnische EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hatte die europaweite Zulassung des "XXL-Lkw" auf die europäische Agenda gesetzt. Der Lkw hat eine Fahrzeuglänge von 25,25 Meter und ein Gesamtgewicht von 60 Tonnen - im deutschen Feldversuch 44 Tonnen. Der Lang-Lkw ist in einigen EU-Ländern wie Finnland und Schweden zugelassen und überschreitet deutlich die übliche Längenbegrenzung von 18,75 Meter.
In Deutschland bildete sich rasch nach Bekanntwerden der Pläne in Brüssel eine Koalition von ADAC und Naturschutzbund (NABU) sowie "Allianz pro Schiene" gegen das Vorhaben. Während NABU mit dem Aktionsbündnis "No Mega Trucks" auf Gefahren für die Umwelt aufmerksam macht, erhebt der ADAC Vorbehalte wegen der Verkehrssicherheit. Die EU-Verkehrsminister hatten den europaweiten grenzüberschreitenden Transport durch Lang-Lkw bereits vor rund drei Monaten abgelehnt. Im Europaparlament wollen die Abgeordneten den grenzüberschreitenden Transport mit Lang-Lkw auf Europas Straßen noch vor Ende des Jahres "beerdigen". National ist der Betrieb von Gigalinern jedoch möglich, wenn die jeweilige Regierung es erlaubt. (mid/wop/cfm)