Die Anzeigetafeln sind meterhoch, die Ziffern weithin zu sehen: Die Preise für Benzin und Diesel wirken sich stark auf die Stimmung der Verbraucher aus. Das meinen Konsumforscher. "Das liegt daran, dass das sehr öffentliche Preise sind. Man kann ja beim Vorbeifahren an den Tankstellen ständig beobachten, wie sie sich entwickeln", sagte der Konsumexperte Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK der Nachrichtenagentur dpa. Die Benzinpreise spielten daher eine sehr wichtige Rolle, wie die Bevölkerung die generelle Preisentwicklung und die Inflation einschätze.
Diese Einschätzung wiederum beeinflusst die Kauflust der Menschen. Wesentlich weniger Eindruck machen da die Kurssprünge an den Börsen. "Die Entwicklung an den Börsen ist nicht immer so rational nachzuvollziehen, da spielen Stimmungen bis hin zu Spekulationen eine Rolle", erläuterte Bürkl. Selbst wenn die Kurse wie in den letzten Monaten massiv stiegen, wirkt sich das nicht darauf aus, wie Verbraucher die wirtschaftlichen Entwicklung bewerten. Und wie sie ihre eigene finanzielle Situation in der Zukunft einschätzen.
Zumal viele Konsumenten die Börse ohnehin nicht so im Blick hätten, ergänzte Bürkl: "Die Deutschen sind ja relativ schwach investiert in Aktien." Deutlichen Einfluss habe hingegen die Berichterstattung in den Medien: Was dort dominiert, hat laut Bürkl auch in der Wahrnehmung der Verbraucher einen sehr hohen Stellenwert. Beispiel Euro-Schuldenkrise und drohende Griechenland-Insolvenz. "Das hat sich alles durch den Abschluss des Rettungspakets etwas beruhigt", erläuterte Bürkl. In den Medien würde deshalb nur noch wenig darüber berichtet. "Doch die Grundproblematik hat sich nicht verändert." (dpa/kak)