Das von der iranischen Führung verhängte Ölembargo gegen Frankreich und Großbritannien wird nach Einschätzung der Regierungen in Paris und London zu keinerlei Engpässen führen. Die französischen Unternehmen hätten bereits im Vorfeld den Kauf von iranischem Öl gestoppt, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Hintergrund seien die am 23. Januar beschlossenen EU-Sanktionen gewesen. Sie sehen unter anderem vor, die Öleinfuhren aus dem Iran spätestens zum 1. Juli einzustellen, um das Land zur Aufgabe seines umstrittenen Atomprogramms zu bewegen. Auch in London herrschte Gelassenheit nach der Ankündigung Teherans. "Das Öl aus dem Iran hat im Jahr 2011 weniger als ein Prozent unserer Lieferungen ausgemacht", sagte ein Sprecher des Energieministeriums. Die Energiesicherheit Großbritanniens sei in keiner Weise in Gefahr. Jean-Louis Schilansky: keine Auswirkung auf den Spritpreis Wie die Ministerien äußerte sich am Montag auch der Chef der französischen Mineralölindustrie-Vereinigung UFIP, Jean-Louis Schilansky. Der Anteil des iranischen Öls an den Gesamtimporten habe zuletzt bei gerade einmal drei bis vier Prozent gelegen, erklärte er dem Nachrichtenportal 20minutes.fr. Schilanskys Meinung nach sind auch keine größeren Auswirkungen auf die Preise an den Tankstellen zu erwarten. Die Risiken in Bezug auf den Iran seien bekanntgewesen und hätten sich bereits im Preis niedergeschlagen, sagte er. Der größte französische Ölkonzern Total hatte schon Ende Januar erklärt, er kaufe kein Öl mehr aus dem Iran. 2010 hatte er noch für einen Betrag von 2,5 Milliarden Euro rund 45 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) erworben. (dpa/beg)
Keine Engpässe: Frankreich und Großbritannien sehen Ölembargo gelassen

Die französischen Unternehmen hatten bereits im Vorfeld den Kauf von iranischem Öl gestoppt. Großbritannien hat bereits 2011 nur weniger als ein Prozent Öl aus dem Iran gekauft.