Die neue Kraftstoff E10 bringt nach Meinung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) keinen positiven Effekt für den Klimaschutz. Was die Umweltbilanz betreffe, sei E10 "eine Mogelpackung" und außerdem "ein Fall von Verbrauchertäuschung", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Die Ausweitung der Ethanolproduktion und die dafür notwendige Nutzung zusätzlicher Anbauflächen könne im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff sogar höhere CO2-Emissionen verursachen. In Deutschland seien 2010 rund 600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und Mais hergestellt und die doppelte Menge dem Benzin beigemischt worden. Mit der Erhöhung des Ethanolanteils auf zehn Prozent rechnet der BUND mit einem jährlichen Bedarf von insgesamt rund fünf Millionen Tonnen Getreide, Zuckerrüben und Mais für E10. Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) kritisierte eine einseitige Diffamierung von E10. "Bioethanol aus Deutschland spart nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen 35 Prozent, sondern stößt bereits jetzt 50 bis 80 Prozent weniger Treibhausgase aus als fossiles Superbenzin", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des VDB. (dpa/beg)
Kein Effekt für Klimaschutz: Naturschutzbund hält E10 für eine Mogelpackung

Die Ausweitung der Ethanolproduktion und die dafür notwendige Nutzung zusätzlicher Anbauflächen könne im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff sogar höhere CO2-Emissionen verursachen.