Das Erdölembargo der EU gegen den Iran hat nach Einschätzung eines Experten der Deutschen Rohstoffagentur (Dera) für die Versorgung in Deutschland nur eine untergeordnete Bedeutung. Allerdings werde ein europäischer Boykott aufgrund der globalen Vernetzung des Erdölmarktes dennoch Auswirkungen haben - etwa durch einen steigenden Ölpreis, erklärte der Ölexperte Hans-Georg Babies am Dienstag in Hannover. Allein die Ausfallmengen an Erdöl für Europa würden rund 40 Millionen Tonnen pro Jahr betragen. Dies könnte jedoch durch eine Steigerung der Förderung beziehungsweise eine Umverteilung von Importen aus anderen Lieferländern ausgeglichen werden, sagte Babies. Als Erdgas-Exportland sei der Iran trotz seiner enormen Reserven weniger bedeutend. Mit über 20 Milliarden Tonnen an Erdölreserven liegt der Iran hinter Saudi-Arabien, Venezuela und Kanada an vierter Position in der Welt. Dies entspricht nach Dera-Angaben knapp zehn Prozent der Weltreserven. Im Jahr 2010 förderte der Iran gut 203 Millionen Tonnen, etwa 5,2 Prozent der Weltförderung. Weit über die Hälfte davon (112,4 Millionen) exportierte er. Nur die russische Föderation (12,8 Prozent der Weltförderung), Saudi-Arabien (11,9 Prozent) und die Vereinigten Staaten (8,6 Prozent) förderten mehr. (dpa/beg)
Embargo: Iran als Erdöllieferant für Deutschland wenig bedeutend
Das Erdölembargo der EU gegen den Iran hat laut Deutscher Rohstoffagentur für die Versorgung in Deutschland nur eine untergeordnete Bedeutung. Allerdings werde der Boykott dennoch Auswirkungen haben, etwa durch einen steigenden Ölpreis.