Die iranische Regierung zeigt sich erfinderisch, wenn es darum geht, Umsatzeinbußen durch westliche Embargos auszugleichen: Nach Discount-Preisen für asiatische Großabnehmer akzeptiert das Land nach einem Bericht der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times" (Dienstag) bei Geschäften mit China nun auch den Renminbi (im Westen umgangssprachlich auch Yuan genannt) als Zahlungsmittel. Dabei beruft sich die Zeitung auf industrielle Kreise in Peking und Kuwait sowie auf Banker in Dubai.
Der Iran steht wegen seines Atomprogramms in der Kritik und wird von den USA und der EU sanktioniert. Bis zuletzt konnte das Land den Verdacht nicht entkräften, sein Forschungsprogramm für militärische Zwecke zu nutzen.
Bei dem Renminbi-Deal mit China soll es sich laut "FT" um ein klassisches Gegengeschäft handeln: Die eingenommenen Devisen fließen im Gegenzug für importierte Waren und Dienstleistungen zurück in die Volksrepublik. Das liegt auf der Hand, denn die chinesische Währung ist bislang ohnehin nicht frei handelbar, so dass der Nutzen für Iran im internationalen Handel begrenzt wäre.
Das vereinbarte Geschäftsvolumen soll sich dem Bericht zufolge auf 20 bis 30 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen. Die Transaktionen sollen größtenteils über Sinopec, die zweitgrößte chinesische Ölgesellschaft, und Zhuhai Zhenrong, eine weitere Handelsfirma, abgewickelt werden. (dpa/beg)