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Die nächste Generation: Von der Aushilfskraft zum Chef

07.03.2022 08:23 Uhr
Die nächste Generation: Von der Aushilfskraft zum Chef
Ulf-Simon Tiedermann hat seinen Traumjob als Tankstellenbetreiber gefunden.
© Foto: Ulf-Simon Tiedermann

Ulf-Simon Tiedermann ist mit 27 Jahren bereits Pächter von zwei JET-Tankstellen. An der Tankstelle hat er nicht nur seinen beruflichen Weg gefunden, sondern auch seine Lebensgefährtin kennengelernt.

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Mit der Tankstellenbranche hatte Ulf-Simon Tiedermann in seiner Vergangenheit nichts zu tun. Erst durch einen Aushilfsjob während des Studiums erkannte er, dass dort seine Zukunft liegt. Nicht nur beruflich, sondern auch privat hat er sein Glück bei der JET gefunden.

Der gebürtige Hamburger entschied sich nach dem Abitur für ein Chemie-Studium in Hannover. „Das habe ich effektiv aber nur ein Semester gemacht“, sagt Tiedermann. Es fehlte die Motivation. „Damals hat ein guter Freund von mir an der JET in Rinteln als Aushilfe gearbeitet. Als er aufhörte, hat er mich gefragt, ob ich mich auf die Stelle bewerben will.“ Zwei Jahre hat Tiedermann dort gearbeitet, bis sein Chef auf ihn zukam. „Der kannte meine Situation als Langzeitstudent und hat mir eine Ausbildung an der Tankstelle angeboten“, erzählt er. „Ich habe noch ein paar Nächte darüber geschlafen, aber eigentlich stand meine Entscheidung fest.“ Auch seine zwei älteren Geschwister haben ihn in dieser Entscheidung immer unterstützt. „Es war eine schwierige Zeit für mich, daher haben sie sich gefreut, dass ich meinen Weg gefunden habe.“ 2019 schloss er seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei der JET ab. Schon während der Ausbildung war ihm klar, dass er eine eigene Tankstelle übernehmen möchte, daher besuchte er zusätzlich für eineinhalb Jahre die JET Akademie. „Das ist ein Förderprogramm für Nachwuchskräfte, im Prinzip eine interne Ausbildung zum Unternehmer“, erklärt der 27-Jährige. „Es gab fünf Lerneinheiten. Da sind wir dann jeweils für drei bis vier Tage nach Potsdam zum Ausbildungsstandort der Akademie gefahren und haben von morgens bis abends gebüffelt.“ Auch die Akademie beendete Tiedermann Ende 2019 erfolgreich. „Anschließend ging es für mich direkt in die Selbstständigkeit.“ Seit gut zwei Jahren ist er nun Pächter einer JET-Tankstelle in Bielefeld. Im April vergangenen Jahres bekam er eine zweite Station in Höxter.

Woher kam der Wunsch, den großen Schritt zu gehen und direkt als Pächter einzusteigen? „Mein damaliger Chef an der JET hat mir vorgelebt, wie man eine Tankstelle führt und ist auch Betreiber von zwei Stationen. Für mich stand fest, genau das will ich auch machen.“ An seinem Beruf gefällt Tiedermann besonders die Abwechslung. „Kein Tag ist wie der andere. Ich könnte mir nicht vorstellen einen typischen Bürojob zu machen und den ganzen Tag nur am Schreibtisch zu sitzen. An der Tankstelle kann ich jeden Tag anders strukturieren. Der Mix macht den Job perfekt für mich.“ Am liebsten ist er in Kontakt mit seinen Mitarbeitern und tauscht sich mit ihnen aus. Insgesamt hat er 17 Mitarbeiter, darunter zwei Stationsleitungen und zwei Auszubildende. „Sie schätzen es sehr, dass ich mir Zeit für sie nehme. Und mir tut es auch gut. Man erfährt Privates voneinander, was man sonst gar nicht mitbekommen würde.“

Allerdings hält der Alltag an der Tankstelle auch Herausforderungen bereit. Besonders durch die Corona-Pandemie gab es immer wieder Änderungen und Einschränkungen. „Meine Tankstellen liegen in verschiedenen Kreisen, daher gab es auch unterschiedliche Regelungen. Man muss sich also erstmal jeden Morgen hinsetzen und die neuen Regeln lesen.“ Tiedermann berichtet, dass er im vergangenen Jahr aber kaum negative Auswirkungen aufgrund der Pandemie wahrgenommen habe. Ganz im Gegenteil war es so, dass die Kunden für kleinere Besorgungen lieber an die Tankstelle kamen. „Wenn man nur mal schnell ein Getränk kaufen möchte, ist das im Supermarkt aufgrund der strengen Regeln ein großer Aufwand, der an der Tankstelle wegfällt. Davon konnte der Shop profitieren“, freut sich der junge Unternehmer.
Nicht nur die Corona-Pandemie hat Tiedermann vor Herausforderungen in seinem beruflichen Alltag gestellt. Auch der Wechsel zur E-Mobilität hält Änderungen für die gesamte Branche bereit. „Man muss sich der Herausforderung der E-Mobilität stellen. Das hat mich schon damals im Bewerbungsgespräch beschäftigt, aber die JET hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben, dass es Zukunftspläne gibt. Mein Wunsch ist, dass sich trotz der Zunahme alternativer Kraftstoffe für mein Team und mich nichts Gravierendes ändert.“
Tiedermann legt Wert auf ein familiäres Arbeitsklima. Ehrlichkeit, Wertschätzung, Verständnis und Zuverlässigkeit sind ihm sowohl beruflich als auch privat besonders wichtig. „Ich spiele gerne mit offenen Karten, sodass die Mitarbeiter wissen, woran sie sind. Das erwarte ich auch umgekehrt. Wenn etwas nicht so läuft, wie es sein sollte, möchte ich, dass man es offen kommuniziert und zusammen behebt.“ Zudem ist er sehr reflektiert und versucht immer an sich zu arbeiten. „Habe ich
glückliche Mitarbeiter, weiß ich, ich habe einen guten Job gemacht. Wenn der Grundton nicht stimmt, sollte man als Führungskraft an der Art und Weise arbeiten, wie man mit den Mitarbeitern umgeht.“ Und woran merkt er, dass seine Mitarbeiter zufrieden sind? „Mein Team gibt mir da positive Rückmeldung. Zum Beispiel hatte ich im Oktober Geburtstag. Ich gehe morgens ins Büro und auf einmal steht da mein ganzes Team und singt „Happy Birthday“ für mich. Da wusste ich, wir machen gute Arbeit, so kann es weitergehen.“

Aber nicht nur beruflich läuft es gut. Auch privat hat Tiedermann sein Glück gefunden – und zwar an der Tankstelle in Rinteln. „Meine Lebensgefährtin arbeitet auch an der JET, von daher könnte man sagen, wir sind eine JET-Familie“, lacht er. Seit vier Jahren wohnt er nun mit seiner Partnerin und deren beiden Kindern zusammen. Das Familienleben und sein großes Hobby, die Musik, kann er mit seinem Beruf gut vereinen. „Wenn ich Feierabend habe, freue ich mich meist, dass ich einen produktiven Tag hatte und einen Film gucken kann. Aber ich drehe dann auch gerne meine E-Gitarre auf – zum Leidwesen meiner Lebensgefährtin.“ (sh)

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