Bei Schachtabdeckungen und Aufsätzen sind Sicherheit und die ruhige Lage von Deckeln und Rosten wichtig für die Betriebssicherheit. Durch den immer stärker zunehmenden Verkehr ist die Belastung der Abdeckungen enorm, denn die Deckel und Roste werden nahezu kontinuierlich befahren. Wie die GET (Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik) mitteilt, kann die dauerhaft sichere und stabile Lage von Deckeln und Rosten im Rahmen in drei Hauptgruppen unterteilt werden: Verkehrssicherheit im laufenden Betrieb, Schutz gegen Vandalismus durch unbefugte Entnahme und Schutz gegen das Herausschleudern oder -drücken, zum Beispiel durch Witterungseinflüsse.
Auf der Fahrbahn sind drei Methoden zulässig
In Fahrbahnen von Straßen, Einbaubereich Klasse D400 nach DIN EN 124, kann die Sicherung des Rostes durch eine von drei zulässigen Methoden erreicht werden:
- eine Sicherungsvorrichtung,
- eine flächenbezogene Masse oder
- eine andere Methode.
In Deutschland werden Deckel und Roste im Rahmen überwiegend durch eine Sicherungsvorrichtung oder eine flächenbezogene Masse gesichert. Übliche Sicherungsvorrichtungen sind zum Beispiel Deckel und Roste, die lose eingelegt sind und über die flächenbezogene Masse gesichert werden. Für "Standarddeckel", die für eine lichte Weite von Ø 610 mm vorgesehen sind, ergibt sich ein Mindestgewicht nach DIN 1229 – für die Klasse D400 – von ? 87,7 kg.
Zudem werden schraublose Arretierungen, Verschraubungen und Sicherungen durch Schraubvorreiber eingesetzt. Schraublose Arretierungen werden üblicherweise bei einem Deckel genutzt, der mit einer flächenbezogenen Masse gesichert ist, wenn kein Rückstaudruck aus dem Kanal zu erwarten ist.
Nach DIN EN 124 wird laut GET die verkehrssichere Lage für mit einer Sicherungsvorrichtung gesicherte Deckel und Roste durch einen Auszugstest geprüft. Mindestanforderungen an die Auszugskraft für Deckel und Roste stellt die Norm nicht.
Für Schachtabdeckungen und Aufsätze mit Gütezeichen RAL GZ 692 gelten dagegen klare Regeln. Die in Deutschland im Einbaubereich Klasse D400 überwiegend verwendeten Deckel für Einstiege mit lichter Weite 610 mm dürfen sich erst bei Auszugskräften größer 1300 N aus dem Rahmen lösen.
Sicherheit gegen Vandalismus
Bei größeren Veranstaltungen wie Volksfesten oder Fußballspielen kann es vereinzelt passieren, dass Vandalen Deckel oder Roste unbefugt entnehmen. Daraus resultiert ein großes Gefahrenpotenzial und deshalb werden in sensiblen Bereichen Deckel/Roste oft gegen Vandalismus gesichert, etwa durch Verriegelung des Deckels/Rostes.
In anderen sensiblen Bereichen wie Justizvollzugsanstalten oder sicherheitsrelevanten unterirdischen Infrastrukturen, werden Deckel/Roste auch gegen unbefugtes Öffnen gesichert. Verriegelte Deckel/Roste werden ebenfalls im Bereich von speziellen Gebäuden oder auf Straßen und Plätzen, die von gefährdeten, schutzbedürftigen Personen genutzt werden, verwendet. Bei noch höherem Sicherheitsbedarf können Deckel/Roste oberhalb der Verriegelung mit Missbrauchschutzkappen oder zusätzlich mit Schließzylindern ausgestattet werden.
Schutz vor Druck aus dem Kanal
Es gibt geographische Bereiche, die ein starkes Gefälle aufweisen. Manche Gebiete liegen auch in Talsohlen, die seitlich durch große Erhebungen eingefasst sind. In beiden Bereichen kann bei Starkregenereignissen der Wasserdruck von unten aus dem Kanal - und eventuell auch die davor befindliche Luft - so stark sein, dass der Deckel angehoben oder sogar aus dem Rahmen gespült wird. Wie die GET mitteilt, gibt es für diesen Anwendungsfall speziell gesicherte Schachtabdeckungen, die den Druck aus dem Schacht entweichen lassen, während der Deckel jedoch im Rahmen bleibt. Der Deckel wird also nicht weggespült, Gefahren für Passanten werden vermieden und zudem werden Schäden am Schachtbauwerk vermieden.
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