Challenge Bibendum: Umweltgipfel am Zuckerhut

Rund 5.000 Teilnehmer aus Automobilindustrie, Hochschulen und Instituten haben sich in dieser Woche auf der zehnten Challenge Bibendum in Rio de Janeiro getroffen, um über den Treibstoff der Zukunft diskutiert. Die wichtigste Rolle spielte auf dem von Reifenhersteller Michelin initiierten Weltforum für nachhaltige Mobilität laut dem „Spiegel“ neben Elektrizität vor allem Ethanol. „Wir haben auf dem Treibstoffmarkt einen Anteil von deutlich über 50 Prozent“, sagte Adhemar Altieri, Verbandssprecher der Zuckerrohrindustrie in Brasilien, dem Magazin. Er bezeichnete Benzin sogar „als den eigentlich alternativen Kraftstoff“. Verwunderlich ist das nicht, da 90 Prozent der brasilianischen Pkw mittlerweile als Flex-Fuel-Modelle ausgeliefert werden, die Benzin und Alkohol in jeder beliebigen Mischung fahren können. Die derzeitige Fülle alternativer Kraftstoffe veranschaulichte eine auf dem Forum aufgebaute Tankstelle mit einem halben Dutzend Zapfsäulen, Wasserstofftanks und vielen Steckdosen. „Die Challenge Bibendum hat immer wieder bewiesen, dass es nicht die eine Lösung gibt. Sondern es gibt eine ganze Anzahl von Möglichkeiten, die wir in enger Zusammenarbeit zwischen Forschern, Kunden, Herstellern und Behörden weiterentwickeln müssen“, sagte Michelin-Chef und Schirmherr Michel Rollier laut dem „Spiegel“ und verwies auf eine Flotte von mehr als 150 Fahrzeugen, die in diesem Jahr angetreten war. Über das Areal um das Kongresszentrum stromerten diesmal zahlreiche Kleinserienmodelle, Umrüstfahrzeuge und Designstudien mit Batterieantrieb oder Brennstoffzelle. Die Mehrheit der teilnehmenden Autos wurde aber mit Diesel, Benzin, Erd- oder Flüssiggas, Wasserstoff und allen erdenklichen Biokraftstoffen angetrieben. Das Spektrum reichte vom Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor über die im Gastland Brasilien längst verfügbaren Autos mit Ethanolantrieb und europäische Hybridmodelle bis hin zu elektrischen Kleinwagen. (ag)