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Bezahlen im Vorbeigehen: Modernes Plastikgeld

27.12.2011 04:32 Uhr
Bei der Star-Tankstelle in Lübeck können die Kunden bereits kontaktlos bezahlen.
Das kontaktlose Bezahlen steckt zwar noch in der Kinderschuhen, ist aber schon vereinzelt möglich.
© Foto: Manfred Ruopp

Wie weit sind Banken und Handel beim Bezahlen im Vorbeigehen, der wohl schnellsten Art, kleine Geschäfte abzuwickeln? Nach dem Willen von Händlern soll die kontaktlose Zahlkarte bald viel häufiger genutzt werden. Doch werden die Kunden mitmachen?

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Es klingt einfach: Im Vorbeigehen bezahlen - an der Supermarktkasse, beim Bäcker oder am Zeitungskiosk. Technisch sind EC- und Kreditkarten längst soweit. Die Kartenanbieter Mastercard und Visa setzen zwar ebenso auf das sogenannte kontaktlose Bezahlen wie die Sparkassen. Bisher kramen die meisten Kunden in Deutschland an der Kasse aber weiter in ihren Geldbörsen nach passendem Bargeld oder zahlen herkömmlich elektronisch mit PIN oder Unterschrift. Hier fünf Fragen und Antworten: Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen überhaupt? Per Funk - der Karteninhaber gibt seine Kreditkarte oder EC-Karte nicht mehr aus der Hand. Die Karten sind mit einem speziellen Chip (EMV) ausgestattet. Die Zahlungsdaten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte im Abstand von maximal vier Zentimetern davorgehalten wird. Die Technik kann auch in Mobiltelefone integriert werden. Alle Anbieter heben vor allem die Schnelligkeit des neuen Verfahrens hervor: In weniger als einer Sekunde sei ein Geschäft abgewickelt. Für welche Beträge ist das gedacht? Vor allem für Kleinbeträge, die üblicherweise bar bezahlt werden, etwa die Tageszeitung oder den Kaffee. Nutzer neuartiger Visa- oder Mastercard-Karten können kontaktlos bis zu einem Betrag von 25 Euro ohne Geheimnummer (PIN) oder Unterschrift bezahlen. Liegt der Betrag darüber, sind PIN oder Unterschrift notwendig. Wer eine Sparkassen-EC-Karte für das neue Verfahren nutzt, muss nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) vorher ein Guthaben auf die Karte laden (maximal 200 Euro) und kann dann Beträge bis 20 Euro kontaktlos bezahlen. Ist die Technik sicher? Ja, versichern die Anbieter. Die Sparkassen erklären, es würden nur zahlungsrelevante Daten wie Betrag und Kartennummer ausgetauscht: "Es werden keine persönlichen Daten des Karteninhabers übertragen." Visa führt aus, Zahlungen seien "besonders sicher, weil nur noch der EMV-Chip zum Einsatz kommt, der Betrug durch Skimming ausschließt". Mastercard nimmt die Sorge vor ungewollten Abbuchungen: Die Karte funktioniere nur, wenn sie sich im Abstand von höchstens vier Zentimetern vom Terminal befinde. Erkenne das Lesegerät am Bezahlterminal weitere Karten als die, mit der gerade bezahlt werden soll, breche die Transaktion automatisch ab. Die Befürworter räumen aber ein, hundertprozentige Sicherheit werde es auch mit EMV-Chips nicht geben: Das "Hase-Igel-Spiel" mit Kriminellen geht weiter. Wo kann schon kontaktlos bezahlt werden? In den Stadien der Fußball-Erstligisten Bayer Leverkusen und Mainz 05 sowie beim Handball-Bundligisten Frisch Auf Göppingen. Dortmunds Hochschulen statten seit Beginn dieses Semesters Studentenausweise mit der kontaktlosen Bezahlfunktion aus. Als erster Sparkassen- Partner im deutschen Einzelhandel will die Douglas-Gruppe (Thalia, Christ, Hussel) das berührungslose Bezahlen bundesweit ermöglichen. Das Mastercardsystem "PayPass" wird zum Beispiel an vielen Tankstellen (BP/Aral) und von der Gastronomiekette Vapiano akzeptiert. Die kontaktlose Visa-Zahlungskarte ("Visa payWave") wollen bis Mitte 2012 sechs deutsche Banken an ihre Kunden ausgeben: BW-Bank, Comdirect, DKB, Landesbank Berlin, Targobank und Volkswagen Bank. Die Sparkassen wollen die Zahl der neuartigen Karten von 1,2 Millionen in diesem Jahr auf 16 Millionen bis Ende 2012 steigern. Wie zahlen die Menschen in Deutschland vor allem? Traditionell mit Bargeld. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen der Bundesbank und des Einzelhandelsverbandes HDE für das Jahr 2010 sind Schein und Münze bei Einkäufen das mit Abstand meistgenutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Gemessen am Umsatz liegt der Bargeldanteil nach wie vor bei etwa 60 Prozent. Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele befand im November: "Zumindest ist unser Eindruck, dass der Markt für die elektronische und mobile Zahlungen - kurz 'e- und m-payments' - in Deutschland noch eher in den Kinderschuhen steckt." Viele Verbraucher zahlen auch deshalb lieber bar, weil sie dann ohne großen Aufwand den Überblick über ihre Ausgaben behalten. (dpa/beg)

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