Der ADAC hat die Mineralölkonzerne davor gewarnt, das Desaster bei der Einführung des Biosprits E10 für weitere Preiserhöhungen beim herkömmlichen Super E5 zu nutzen. Angesichts der Preisdifferenz von durchschnittlich 3 Cent je Liter zwischen dem günstigeren E10 und E5 seien gesetzlich verordnete Strafzahlungen für verfehlte E10-Quoten bereits eingepreist. "Die Mineralölkonzerne legen seit Beginn des E10-Einführungsprozesses im vergangenen Februar die fälligen Strafzahlungen auf den Benzinpreis um", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer am Freitag in München. "Mit 3 Cent Aufschlag für E5 gegenüber E10 sind die Strafzahlungen bereits heute voll abgedeckt." "Dass Herr Franke jetzt nochmals nachlegt, um möglicherweise weitere Preiserhöhungen zu rechtfertigen Preiserhöhungen zu rechtfertigen, ist absolut nicht zu begründen", sagte Meyer und legt noch kräftig nach: "Hätten die Mineralölkonzerne ihre Hausaufgaben erledigt und über E10 mit dem gleichen Engagement informiert wie über ihren teuren Edelsprit, wäre der neue Kraftstoff sicherlich auch besser angenommen worden", sagte Meyer. Die Strafzahlungen werden nach einem komplizierten Schlüssel für das gesamte Jahr berechnet, stehen für 2011 aber noch nicht fest. Die Ölbranche muss 6,25 Prozent des verkauften Kraftstoffes - gemessen am Energiegehalt - aus pflanzlicher Produktion gewinnen, sonst drohen hohe Strafen. E10 enthält zu 10 Prozent Ethanol. Bei einer Rückkehr zum alten Super mit fünf Prozent Ethanol würden die dann fälligen Strafzahlungen jeden Liter Benzin etwa 2 Cent verteuern. Aus Sicht des ADAC ist das bereits geschehen. (dpa/beg)
ADAC rüffelt Konzerne: Strafzahlungen sind schon voll abgedeckt

Angesichts der Preisdifferenz von durchschnittlich 3 Cent je Liter zwischen E10 und E5 seien Strafzahlungen für verfehlte E10-Quoten bereits eingepreist. Hätten die Konzerne "über E10 mit dem gleichen Engagement informiert wie über ihren teuren Edelsprit, wäre der neue Kraftstoff sicherlich auch besser angenommen worden", sagte ADAC-Präsident Meyer.