Die spanische Regierung will eine von den Kanaren angekündigte Volksabstimmung über eine umstrittene Erdölsuche im Atlantik verhindern. Man werde die für den 23. November anberaumte Befragung "gerichtlich anfechten", da man sie als illegal betrachte, sagte die für die Autonome Region der Kanarischen Inseln zuständige Vertreterin der konservativen Zentralregierung, María del Carmen Hernández Bento, am Freitag (3. Oktober) in Las Palmas de Gran Canaria.
Madrid hatte dem Mineralölkonzern Repsol im August die Genehmigung erteilt, im Seegebiet zwischen den Kanaren und der marokkanischen Küste Probebohrungen vorzunehmen. Die kanarische Regierung und Umweltschutzgruppen protestierten dagegen. Am Donnerstag (2. Oktober) verkündete der regionale Regierungschef Paulino Rivero die Abstimmung.
Madrid hatte jüngst Verfassungsklage gegen ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens erhoben und darauf hingewiesen, dass Referenden nur vom Zentralstaat angesetzt werden dürfen.
Repsol-Präsident Antonio Brufau bezeichnete das Vorhaben Riveros als "politische Strategie", von der man sich nicht bremsen lassen werde: "Wir haben eine Probebohrlizenz und werden weiter arbeiten."
Repsol hatte die Erlaubnis bekommen, gut 50 Kilometer vor Lanzarote und Fuerteventura drei Probebohrungen bis zu Tiefen von 3.000 bis 6.900 Metern vorzunehmen. Noch in diesem Jahr will man damit beginnen. (dpa/beg)
23. November: Kanaren planen Volksabstimmung über umstrittene Erdölsuche
Die spanische Regierung will eine von den Kanaren angekündigte Volksabstimmung über eine umstrittene Erdölsuche im Atlantik verhindern. Man werde die für den 23. November anberaumte Befragung "gerichtlich anfechten", da man sie als illegal betrachtet.