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Unmut inklusive: Zusammenfassung der “Kraftstoffe der Zukunft 2024”

24.01.2024 11:17 Uhr | Lesezeit: 4 min
Schriftzug HVO
HVO könnte in der bestehenden Infrastruktur eingesetzt werden
© Foto: Robert Schmiegelt/Geisler-Fotopress/picture alliance

Das Resümee des zweitägigen Kongresses: Ein ambitionierter und vor allem technologieoffener Ausbau aller erneuerbarer Antriebsoptionen muss oberste Priorität haben.

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Mehr als 660 Experten diskutierten beim 21. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität “Kraftstoffe der Zukunft 2024” Herausforderungen und Lösungsoptionen für Klima- und Ressourcenschutz im Verkehr. Das Resümee des zweitägigen Kongresses: Um den enormen fossilen Energieeinsatz in Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr schnell zu reduzieren, muss ein ambitionierter und vor allem technologieoffener Ausbau aller erneuerbarer Antriebsoptionen wie Biokraftstoffe, E-Fuels und E-Mobilität oberste Priorität haben.

Die Teilnehmer des Kongresses senden die klare Botschaft, dass mit Blick auf den Aufholbedarf beim Klimaschutz im Verkehr und den weltweiten Fahrzeugbestand von rund 1,3 Milliarden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor an einem Hochlauf alternativer Kraftstoffe kein Weg vorbeiführt. Auch wenn Elektrofahrzeuge zukünftig die Pkw-Neuzulassungen dominieren, werden Klimaschutzlösungen für nicht-elektrifizierbare Einsatzbereiche wie Luft- und Schifffahrt, Maschinen in Land- und Forstwirtschaft oder den Schwerlastverkehr sowie den Fahrzeugbestand mit Verbrennungsmotor benötigt.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie, Artur Auernhammer, betonte zur Kongresseröffnung, dass nachhaltige Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol oder Biomethan aktuell den größten Klimaschutzbeitrag im Verkehr leisten, zukünftig aber noch weitere Optionen wie E-Fuels und HVO hinzukommen müssten, die in der bestehenden Infrastruktur eingesetzt werden können. Beim Kongress wurde deutlich, dass Kraftstoffhersteller und Fahrzeugindustrie bereitstehen, um mehr nachhaltige Kraftstoffe einzusetzen. Die von der EU mit dem Green Deal gesetzten Rahmenbedingungen stellen erstmals einen vollständigen Regelungsrahmen für den gesamten Verkehrsbereich ohne Mineralöl inklusive der Infrastruktur bereit. Die Experten aus Wissenschaft und Unternehmen waren sich einig, dass ein technologieoffener Ansatz für Flottengrenzwerte und eine umfassende Treibhausgasbilanzierung aller Antriebsstränge entscheidend sei, um schnelle und umfassende Treibhausgasreduzierungen und somit Klimaschutzziele zu erreichen.

Deutlicher Unmut

Die Kongressteilnehmer äußerten unmissverständlich ihren Unmut angesichts der Untätigkeit von EU-Kommission und Bundesregierung zur Aufklärung und Eindämmung der mutmaßlich gefälschten Importe an angeblich fortschrittlichem Biodiesel aus China. Sie machten deutlich, dass die seit etwa einem Jahr andauernden Marktverwerfungen durch diese Importe Investitionen in alle Formen erneuerbarer Mobilität gleichermaßen gefährden.

Mit Blick auf die nationale Politik für erneuerbare Kraftstoffe zeigten sich die Kongressteilnehmer irritiert über das fortbestehende Vorhaben des Bundesumweltministeriums (BMUV), Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse aus der Anrechenbarkeit auf die Treibhausgasminderungsquote zu nehmen. Die Branche ist zudem besorgt über Pläne des Ministeriums, das in den Entwürfen für eine nationale Biomassestrategie ein Absenken des Beitrags zum Klimaschutz im Verkehr von Biokraftstoffe der ersten Generation vorschlägt. Der bereits letztes Jahr von anderen Bundesministerien abgelehnte Vorschlag gefährde die Planungssicherheit der Branche und verhindere verlässliche politische Rahmenbedingungen, die Grundpfeiler für Forschung und Innovation bei erneuerbaren Kraftstoffen seien.

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