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Neue Studie zeigt: Bei Energiewende allein auf Strom zu setzen, birgt hohe Risiken

28.04.2023 09:36 Uhr | Lesezeit: 3 min
Neue Studie zeigt: Bei Energiewende allein auf Strom zu setzen, birgt hohe Risiken
Strom aus erneuerbaren Energien wird auch in Zukunft knapp und teuer bleiben.
© Foto: Thaut Images/fotolia

Das Wirtschaftsberatungsunternehmen Frontier Economics hat in Berlin eine neue Studie vorgestellt. Demnach ist nicht sichergestellt, dass die für eine Vollelektrifizierung des gesamten Energiesystems benötigten Strommengen allein durch Erneuerbare Energien in Deutschland zur Verfügung gestellt werden können. Die Uniti, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde, warnt vor den Folgen und mahnt, Alternativen zur Elektrifizierung zu berücksichtigen.

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Die Bundesregierung will bis 2045 in Deutschland möglichst viele Endanwendungen elektrifizieren. Doch das ist laut einer Studie aufgrund begrenzter heimischer Grünstrompotenziale nicht tragfähig. Die Studie "Verfügbarkeit und zielführender Einsatz von in Deutschland hergestelltem erneuerbaren Strom" von Frontier Economics war von der Uniti in Auftrag gegeben worden. Sie zeigt unter anderem auf, dass erneuerbarer Strom ein knappes Gut ist und bleiben wird und darüber hinaus eine große Lücke bei der gesicherten Leistung droht.



Studienbefunde sind alarmierend

Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: "Die Studienbefunde sind alarmierend. Selbst in einem Szenario, bei dem eine starke Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien auf eine sehr zurückhaltende Stromverbrauchsprognose für Industrie, Verkehr, Gebäude und Haushalte trifft, droht im Jahr 2045 eine energetische Lücke zwischen Stromerzeugung und -verbrauch. Grünstrom wird also in jedem Fall knapp und damit teuer bleiben.“ Nach Einschätzungen der Uniti würde unter einem solchen Wettbewerb um den knappen erneuerbaren Strom der heimische Industriesektor besonders leiden, da dieser im internationalen Wettbewerb steht und hochsensibel für Energiekosten ist. Kühn: "Ab einem gewissen Strompreisniveau könnte die Industrie ins Ausland abwandern – und zwar dorthin, wo eine kontinuierlich günstige Versorgung mit Erneuerbaren Energien gewährleistet ist." Betroffen von hohen Preisen für erneuerbaren Strom wären aber auch die Haushalte, der Verkehr sowie der Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor.

Import von PtX-Produkten sollte heimisches Grünstromangebot ergänzen

"Der Ansatz, alles auf die Karte Elektrifizierung zu setzen, könnte aufgrund des knappen Angebots an erneuerbarem Strom hierzulande scheitern", so Kühn weiter. Und weiter: „Eine verantwortungsvolle Energiepolitik muss deshalb den Einsatz von Alternativen zur Direktstromverwendung berücksichtigen und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, die den Bezug und die Nutzung dieser Alternativen ermöglichen.“

So sollte der Aufbau von Bezugsmöglichkeiten für den Import von grünstrombasierten flüssigen sowie gasförmigen Power-to-X-Energieträgern fester Bestandteil der Energiewende und der angestrebten Transformation des Energiesystems sein. PtX-Produkte könnten fossile Energieträger ersetzen und ergänzend zu direkt eingesetztem Grünstrom das Angebot an Erneuerbaren Energieträgern erhöhen, die Belastbarkeit des Energiesystems stärken und so einen essenziellen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Kühn: „Eine drohende langfristige begrenzte Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom in Deutschland und die damit einhergehenden Risiken in der Energiepolitik müssen seitens der Politik berücksichtigt werden. Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Akzeptanz dürfen bei der Gestaltung der Energiewende nicht aus dem Blick geraten.“

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