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Marktanalyse: Wer E-Treibstoffe nutzen wird und wofür

16.10.2024 15:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Binnenschiff Rhein
Für den Seeverkehr werden E-Treibstoffe essenziell. 
© Foto: Roland Weihrauch/picture alliance/dpa

Laut Marktanalyse-Dienst SGS Inspire werden E-Kraftstoffe für die Dekarbonisierung des Luft- und Seeverkehrs unverzichtbar sein, aber nur eine der sauberen Optionen für den Straßenverkehr bleiben. Die Hauptnutzung von E-Treibstoffe wird vermutlich in Europa, Japan und den USA stattfinden, während Entwicklungsländer sich E-Treibstoffe wohl nicht leisten können.

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Am Mittwoch (16. Oktober) hatte Marktanalyse-Dienst SGS Inspire seinen globalen Bericht über E-Treibstoffe vorgestellt. Das Fazit in einem Satz: E-Kraftstoffe werden für die Dekarbonisierung des Luft- und Seeverkehrs unverzichtbar sein, aber nur eine der sauberen Optionen für den Straßenverkehr bleiben. Der Bericht wurde im Rahmen eines Webinars vorgestellt, das von der E-Fuel Alliance veranstaltet worden war.

Aida González Palomino, Chief Analyst bei SGS Inspire, und Tobias Block, Chief Strategy Officer der E-Fuel Alliance, haben die künftige Rolle von E-Treibstoffen im Verkehrssektor bis 2030 auf globaler Ebene diskutiert. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass europäische Länder in Bezug auf die Anzahl der angekündigten Pilot- und kommerziellen E-Treibstoff-Projekte derzeit führend sind (insgesamt 100 Projekte). Afrika und Nordamerika folgen mit insgesamt 150 angekündigten E-Treibstoff-Projekten weltweit (Stand Juli 2024).

Die meisten Projekte beziehen sich auf E-Ammoniak, gefolgt von E-Methanol und E-Kerosin (E-SAF). Projekte zur Produktion von E-Methan, E-Benzin und E-Diesel sind relativ wenig vorhanden. Laut González Palomino hat der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA ein attraktives Umfeld für verschiedene Initiativen im Bereich erneuerbare Energien geschaffen, insbesondere für solche, die sich auf grünen Wasserstoff, nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF) und Technologien zur direkten Luftabscheidung (DAC) konzentrieren.  

E-Treibstoff kostet bis zu fünf Mal mehr als herkömmlicher Treibstoff

Basierend auf regionalen Entwicklungen des Treibstoffmarktes und E-Treibstoff-Preisen schätzt SGS Inspire, dass die Hauptnutzung von E-Treibstoffe im Jahr 2030 voraussichtlich in Europa, Japan und den USA, stattfinden wird, während Entwicklungsländer Schwierigkeiten haben werden, sich den Verbrauch von E-Treibstoffe leisten zu können. Die Forschung von SGS Inspire zeigt, dass die aktuellen Kosten für E-Treibstoffe vier bis fünf Mal höher sind als die, herkömmlicher Treibstoffe. Die E-Fuel Alliance schätzt, dass technologische Verbesserungen die Kosten für Elektrolyseure bis 2030 um 60 Prozent senken könnten, zusammen mit einer Reduktion der Produktionskosten erneuerbarer Energien um 25 Prozent.  

"Trotz dieser Reduktionen werden E-Treibstoffe laut den Forschungen von SGS Inspire immer noch zwei bis drei Mal teurer sein als herkömmliche Treibstoffe. Dennoch sehen wir eine klare Rolle für E-Treibstoffe, um die Luftfahrt- und Schifffahrtssektoren zu dekarbonisieren", kommentierte González Palomino.

Chief Strategy Officer Block sagt: "Es stimmt, dass erneuerbare Brennstoffe zumindest in den nächsten Jahren teurer bleiben als fossile Brennstoffe. Um wettbewerbsfähig zu werden, sind Größenvorteile dringend erforderlich. Eine solche Skalierung kann nicht erreicht werden, wenn man sich nur auf kleine Mengen stützt, die im Luft- und Schiffsverkehr verwendet werden. Rund 80 Prozent der Kraftstoffproduktion entfallen auf den Straßenverkehr. Die Einbeziehung des Straßenverkehrs in die Regulierungspläne ist notwendig, um die Kosten schrittweise zu senken und die industrielle Produktion zu fördern. Dies wird langfristig Produktionskosten von etwa einem Euro pro Liter ermöglichen."

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