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Biodiesel: Produktion auf Vorjahresniveau

01.06.2018 11:17 Uhr
Zapfsäule mit Biodiesel und Super plus bleifrei
Biokraftstoffe verhinderten nach Angaben des Umweltbundesamtes im Jahr 2017 den Ausstoß von rund sieben Millionen Tonnen Treibhausgasen in Deutschland.
© Foto: Thomas Aumann - Fotolia

Stabile Biodieselproduktion 2017 bringt Deutschland 2,7 Milliarden Euro Wirtschaftsimpulse.

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Die deutschen Produzenten haben im vergangenen Jahr 3,1 Millionen Tonnen Biodiesel hergestellt. Damit liegt die Produktion auf dem Niveau der Vorjahre. Dies geht aus aktuellen Schätzungen des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hervor. Aus dem Betrieb von Biokraftstoffanlagen gingen wirtschaftliche Impulse in Höhe von 2,7 Milliarden Euro in Deutschland aus. Das sind nach Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) des Bundeswirtschaftsministeriums mehr Impulse als von Windenergie an Land und auf See zusammen. Allerdings sieht der VDB die Produktionsaussichten für das laufende Jahr 2018 negativ.

Die Herstellung von Biodiesel in Deutschland könnte allerdings im laufenden Jahr auf 2,3 Millionen Tonnen Biodiesel sinken. Grund für die voraussichtlich geringe Auslastung sind Biodieselimporte aus Indonesien und Argentinien, die dort mit unfairen staatlichen Mitteln gefördert werden, kritisiert der VDB. „Wenn die deutsche und europäische Politik nicht umgehend gegen die Dumpingimporte vorgeht, sieht es schwarz aus für die Biodieselbranche und die vorgelagerten Ölmühlen und Landwirtschaft“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. „Die von der Biokraftstoffindustrie ausgehenden wirtschaftlichen Impulse für ländliche Räume gehen dann verloren.“ Der Absatz von Biokraftstoffen, die fossilen Diesel ersetzen, lag in Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle bei 2,2 Millionen Tonnen, was im Vergleich zum Jahr 2016 eine leichte Steigerung von etwa 50.000 Tonnen bedeutet.

Nach Verbandsschätzungen dienten als Rohstoff für die Biodieselproduktion 2017 in Deutschland zu rund 56 Prozent Rapsöl, 25 Prozent Altspeisefette, acht Prozent Soja, sieben Prozent Palm sowie jeweils zwei Prozent tierische Fette und Fettsäuren. Der verarbeitete Raps stammte überwiegend aus Deutschland. Allerdings ist die für die Biodieselproduktion genutzte Fläche rückläufig. Während 2016 nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) noch etwa 760.000 Hektar für den Rapsanbau zur Biodieselerzeugung genutzt wurden, waren es 2017 lediglich 713.000 Hektar. Damit nutzten die Landwirte etwa sechs Prozent der deutschen Ackerfläche von 11,8 Millionen Hektar zum Anbau von Rohstoffen für die Biodieselherstellung. In der Biodieselbranche rund 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland entstanden. Biodiesel und Bioethanol stellen etwa 90 Prozent der Erneuerbaren Energien im Straßenverkehr.

Da die deutschen Produzenten etwa die Hälfte ihrer Produktion ins europäische Ausland exportieren, sind die dortigen Absatzchancen für die deutschen Hersteller von großer Bedeutung. Diese Absatzwege sind jedoch seit einigen Monaten versperrt durch Biodiesel, der aus Argentinien und Indonesien nach Europa gelangt und in den Herkunftsländern mit unfairen Methoden gefördert wird. „Wir fordern die Bundesregierung und die Europäische Kommission auf, umgehend gegen die Dumpingimporte vorzugehen, um damit schwerwiegende Folgen für die deutsche und europäische Biodieselindustrie abzuwenden“, sagt der VDB-Geschäftsführer. (ab)

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