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VCD findet es "absurd": Shell fordert Regierung auf, von Strafzahlungen abzusehen

07.04.2011 14:15 Uhr
Peter Blauwhoff, Deutschland-Chef der Shell.
Peter Blauwhoff findet es unfair, dass die Konzerne Strafen zahlen sollen.
© Foto: Deutsche Shell Holding GmbH

Shells Deutschland-Chef Peter Blauwhoff nun mit Strafzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe, weil die Autofahrer E10 nicht akzeptieren wollen. Der ökologische Verkehrsclub kann das nicht nachvollziehen.

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Weil Autofahrer den Biosprit E10 nach wie vor meidern, rechnet die Mineralölbranche nach Aussagen von Shells Deutschland-Chef Peter Blauwhoff nun mit Strafzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Shell fordert die Bundesregierung nun auf, von den drohenden Strafzahlungen abzusehen. "Wir bitten die Politik darum, noch einmal über die Strafzahlungen nachzudenken", sagte der Chefvolkswirt von Shell, Jörg Adolf, der "Bild"-Zeitung. Es sei nicht in Ordnung, die Strafzahlungen einzufordern, "wenn wir die Bio-Quote wegen E10 nicht erfüllen können". Nach den laufenden Bestimmungen müssen 6,25 Prozent der Gesamtmenge des in diesem Jahr verkauften Kraftstoffs Biokraftstoff sein - sonst sind Strafzahlungen fällig. Erreichen wollten die Mineralölkonzerne die Quote über die Beimischung von zehn Prozent Ethanol in dem neuen Kraftstoff E10, aber Blauwhoff meint, dass es "ganz und gar unmöglich geworden" ist, "die Quote in diesem Jahr zu erreichen". Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat im Streit um den Biosprit E10 Verständnis geäußerst für die Klage des ADAC gegen die Ölkonzerne Aral, BP, Jet, OMV und Shell. "Der Autofahrer, der nicht E10 tanken kann, braucht eine Alternative", sagte die CSU-Politikerin am Mittwoch in einem Reuters-Interview. Diese müsse auch angeboten werden. Es sei deshalb nachvollziehbar, dass der ADAC gegen die Ölkonzerne klage. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Mineralölindustrie den Biokraftstoff E10 ebenso offensiv und positiv bewirbt wie andere Produkte", sagte Aigner. "Auch die Automobilindustrie hätte von Anfang an besser über die Eignung von E10 aufklären müssen." VCD kritisiert "Gnadengesuch" von Shell als absurd Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert die Bitte von Shell als absurd und nicht nachvollziehbar. Dass die Springer-Presse den Shell-Vorstoß ein Betteln um Gnade nennt, sei bezeichnend. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Shell-Chefvolkswirt Jörg Adolf bittet die Bundesregierung über die Bild-Zeitung, auf die fälligen die Strafzahlungen zu verzichten. Angesichts der Mitschuld des Konzerns am E10-Desaster ist das erbärmlich und völlig absurd: Die Ölkonzerne haben E10 bewusst diskreditiert, um ein Zusatzgeschäft mit dem teuren Super-Plus-Kraftstoff einzufahren. Dass Shell nun wegen drohender Strafen um Mitleid buhlt, ist in Anbetracht des Jahresgewinns von über 20 Milliarden US-Dollar 2010 nicht nachvollziehbar." (Welt online/VCD/beg)

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