Paris. Ein Streik beim Ölkonzern Total in Frankreich hat am sechsten Tag zu ersten Engpässen an mehr als 100 Tankstellen im Land geführt. "Derzeit werden 7 von 13 Depots blockiert", sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag in Paris. Die Gewerkschaften protestieren mit der Arbeitsniederlegung gegen die geplante Schließung der Raffinerie am Standort Dunkerque (Dünkirchen) an der nordfranzösischen Küste. Als Folge des Streiks mussten bereits alle sechs Raffinerien des Unternehmens heruntergefahren werden. Ein Teil der Gewerkschaften stimmte am Montag für eine Fortsetzung des Streiks. Total hatte zuvor angeboten, eine entscheidende Sitzung des Gesamtbetriebsrates auf den 8. März vorzuziehen. Das Unternehmen versprach außerdem, auf betriebsbedingte Kündigungen der knapp 400 Mitarbeiter zu verzichten. Am Dienstagmorgen hatten sich auch die Arbeiter in zwei Esso-Fabriken dem Streik angeschlossen. Der Arbeitskampf wurde jeodch frühzeitig wieder abgebrochen. Mittlerweile schaltete sich auch die Regierung in den Konflikt ein. Der Chef des Aufsichtsrats, Thierry Desmarest, wurde am Montag zu einem Gespräch in den Präsidentenpalast gebeten. Industrieminister Christian Estrosi forderte den Ölkonzern auf, baldmöglichst einen Alternativplan für den Standort Dunkerque vorzulegen. Anderenfalls sollte die seit September stillgelegte Raffinerie wieder in Gang gesetzt werden. Total betreibt jede zweite Raffinerie in Frankreich und versorgt über die Hälfte aller französischen Tankstellen mit Treibstoff. Esso und Total zusammen produzieren 70 Prozent des Kraftstoffes für Frankreich. (dpa/beg)
Total und Esso streiken: In Frankreich geht das Benzin aus

Ein Streik bei den Ölkonzernen Total und Esso führt zu Engpässen an mehr als 100 Tankstellen