BP-Vorstandschef Bob Dudley verkündete am 7. Februar einen Nettogewinn von 23,9 Milliarden US-Dollar (18,18 Milliarden Euro) für das Jahr 2011. Im Jahr davor machte der Konzern noch ein Verlust von 4,9 Milliarden US-Dollar. Mit der Rückkehr in die Gewinnzone konnte BP zwar zu den anderen Branchengrößen wie Exxon und Shell noch nicht ganz wieder aufschließen, aber zumindest den Anschluss wieder herstellen. "BP ist auf dem richtigen Weg", sagte Dudley.
Trotz der Gewinne hat BP Ende des vergangenen Jahres noch Schulden von 29 Milliarden US-Dollar. Für die Katastrophe auf der Ölplattform Deepwater Horizon im April 2010, bei der elf Menschen starben, hat BP nach eigenen Angaben bisher 8,8 Milliarden US-Dollar an Entschädigungen ausgezahlt. Der Konzern will deshalb Firmenwerte in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar abstoßen - Unternehmensteile für fast 20 Milliarden US-Dollar sind bereits verkauft. Unter anderem trennt sich BP von Raffinerien mit geringen Gewinnmargen.
Insgesamt geht der Konzern davon aus, dass er 40 Milliarden Dollar an Kosten für den Unfall aufbringen muss. Daran will BP auch den Dienstleister Halliburton beteiligen. Dudley hält eine gerichtliche Auseinandersetzung für wahrscheinlich. "Wie ich schon zuvor gesagt hatte, sind wir bereit, uns auf einer fairen und vernünftigen Basis zu einigen, aber wenn das nicht möglich ist, werden wir uns energisch auf einen Prozess vorbereiten", sagte er am Dienstag. BP wirft Halliburton unter anderem vor, bei der Zementierung des Bohrlochs die falsche Zementmischung verwendet zu haben.
Geld in Förderung pumpen
Konzernchef Dudley kündigte für das laufende Jahr erhebliche Investitionen in neue Förderprojekte an. Insgesamt sollen zwölf neue Erkundungsbohrungen vorangetrieben werden - doppelt so viele im vergangenen Jahr. Ein neues Förderprojekt soll auch im Golf von Mexiko starten, gemeinsam mit den Partnern Chevron und BHP. Es soll ein Kapazität von 120.000 bis 140.000 Tonnen Öläquivalent pro Tag haben. Der Konzern habe seinen Zugang zu neuen Ölvorkommen deutlich gesteigert. "Wir werden die Erkundung in den nächsten zwei bis drei Jahren beschleunigt fortsetzen", sagte Dudley. (dpa/kak)
Jahresbilanz: Auch BP auf Milliarden-Gewinnerseite

Zwei Jahre nach der explodierten Ölplattplattform Deepwater Horizon sieht sich BP wieder in der Spur. Der Ölmulti will in neue Projekte investieren.