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Hintergrund: Eine kleine Geschichte der Maut

08.07.2014 16:17 Uhr
Die Maut ist keineswegs eine neumodische Erfindung.

Für die Straßenbenutzung zahlen? Die Maut ist keine Idee aus der heutigen Zeit. Schon vor Jahrhunderten mussten Reisende "Wegegeld" entrichten.

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Alexander Dobrindt (CSU) muss für seine Maut-Pläne einiges an Kritik einstecken. Was ihm allerdings keiner vorwerfen kann: die Maut erfunden zu haben. Eine Benutzungsgebühr für Land- und Wasserstraßen, Brücken oder Hafenanlagen gab es schon vor Jahrhunderten. Vor allem das Mittelalter wird damit in Verbindung gebracht.

Der Ausdruck "Maut" entwickelte sich aus dem gotischen Begriff für Zoll, "mota", der sich wiederum ab dem 4. Jahrhundert an der Donau ausgebreitet hatte. Auch "Wegezoll", "Wegegeld" oder "Wegepfennig" waren Bezeichnungen für die Verkehrsabgabe, wie der deutsche Zoll erklärt.

Im Grunde handelte es sich um ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: Wer einen Weg betreut und für die Verkehrssicherheit garantiert, darf dafür etwas verlangen. Allerdings dauerte es nicht lange, bis mit der Gebühr auch Schindluder getrieben wurde. Mancher Landesherr sah in den Verkehrszöllen eine Schatztruhe, aus der sich verschwenderische Ausgaben finanzieren ließ.

So gab es Brücken, an denen nicht nur eine Gebühr für die Überquerung verlangt wurde. Auch Schiffe mussten zahlen - die freilich gar nicht anders konnten, als unter ihnen hindurch zu fahren. Zudem lockte der Wegezoll Raubritter, Wegelagerer und Piraten an.

Im Vergleich zu heute fiel die Berechnung allerdings zunächst recht einfach aus. Während das Maut-System des Bundesverkehrsministers wohl nicht ohne Taschenrechner auskommen wird, zählten die Zöllner früher die Wagenräder oder Zugtiere, um die Abgabe zu berechnen. Allerdings nicht bei Geistlichen oder Rittern samt Gefolge - die waren nämlich von der Maut befreit.

Zudem kann nicht nur historisch Belegtes herangezogen werden, wenn es um das Maut-Prinzip geht. Auch der legendäre Robin Hood soll ja den Erzählungen nach einen Wegezoll verlangt haben. Ein Vergleich, der den Kritikern der Maut heute wohl kaum über die Lippen gehen wird. (dpa)

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