Während beim Strom die erneuerbaren Energien bereits einen Anteil von 20 Prozent haben, sank der Anteil der Biokraftstoffe am gesamten Kraftstoffverbrauch 2011 auf 5,4 Prozent (2010: 5,8 Prozent). Bis 2020 sollen Ökoenergien im Verkehr einen Anteil von 10 Prozent haben.
Aber der E10-Absatz beim Benzin liegt statt erwarteten 90 nur bei knapp 12 Prozent. Viele Bürger stört trotz des geringeren Preises als für Super E5, dass der Energiegehalt geringer ist. Daher lässt sich mit E10 etwas weniger Strecke zurücklegen, was den Preisvorteil weitgehend aufzehrt. Früher trug besonders der Einsatz von reinem Biodiesel (B100) gerade in der Landwirtschaft dazu bei, dass es mit dem Ausbau des Biokraftstoffanteils voran ging.
Eine steigende Besteuerung führte dazu, dass 2008 der Absatz von B100 nach Branchenangaben auf 1,17 Millionen Tonnen zurückging. 2009 brach der Absatz mit einer weiteren Erhöhung der Besteuerung von 15 auf 18 Cent je Liter ein. 2010 lag er nur noch bei knapp 0,3 Millionen Tonnen. 2011 waren es nur noch 60.000 Tonnen.
Die Biokraftstoffbranche setzt darauf, dass die Mineralölkonzerne zur Erfüllung ihrer Bioquote wegen des fehlenden E10-Absatzes in Zukunft wieder mehr Biodiesel zukaufen müssen und um so den Absatz anzukurbeln. Die Branche mit ihren rund 23.000 Beschäftigten macht rund drei Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. (dpa/kak)