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Fracking-Gutachten: Umstrittene Fördermethode für Erdgas vorm Aus

10.09.2012 13:11 Uhr
Umstritten: Bürgerinitiativen wie in Niedersachsen protestieren gegen Probebohrungen, die dem Fracking zur Schiefergasgewinnung dienen.
Umstritten: Bürgerinitiativen wie in Niedersachsen protestieren gegen Probebohrungen, die dem Fracking zur Schiefergasgewinnung dienen.
© Foto: Volker Hartmann/dapd

13 Jahre könnte Deutschland den Gasbedarf aus eigenen Lagerstätten decken – mit Fracking. Doch für die Fördermethode sollen strenge Auflagen kommen, was ihre massive Anwendung verhindern wird.

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Ein aktuelles Gutachten des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes (UBA) hält das sogenannte Fracking nun zwar für möglich, jedoch nur unter strengen Auflagen. Das berichtet "Die Saarbrücker Zeitung" auf ihrer Internetseite. So will Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) wichtige Fragen dazu in den nächsten Monaten klären. Auch wenn sich alle Experten auf die Studie stürzen, um sie zu analysieren, zeichnet sich ein Einsatz höchstens auf Sparflamme ab. Energiekonzerne wie Exxon Mobil müssen daher ihre Hoffnungen auf ein Gas-El-Dorado in Deutschland wohl begraben.

UBA-Präsident Jochen Flasbarth geht davon aus, dass in Deutschland ein erschließbares Potenzial von 1,3 Billionen Kubikmetern Gas in sogenannten unkonventionellen Lagerstätten schlummert. "Mit der Menge könnte Deutschland 13 Jahre lang den gesamten Gasbedarf decken", sagte Flasbarth am 6. September. Unkonventionelle Lagerstätten - damit sind vor allem Schiefer, Granit und Ton gemeint. Vorkommen gibt es vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, in kleineren Ausmaßen aber auch in allen anderen Bundesländern. Im Saarland stecken in Kohleflözen laut Gutachten etwa 100 Milliarden Kubikmeter Gas.

Bei der Fracking-Methode wird ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien in das Gestein gepresst, um es aufzubrechen und das Gas freizusetzen. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Technologie insbesondere wegen des Chemikalieneinsatzes und der Entsorgung des anfallenden Abwassers erhebliche Risiken birgt. Die Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten solle daher strengen Umweltverträglichkeitsprüfungen unterliegen. Zudem rät die Behörde von einem großtechnischen Einsatz ab.

Verboten werden soll Fracking wohl auf jeden Fall in Trinkwasserschutzgebieten, so Flasbarth. Damit käme die Methode auf 14 Prozent der gesamten Fläche in Deutschland nicht infrage. Trotz der Gefahren für das Trinkwasser solle das Fracking nicht grundsätzlich verboten werden, betonte Flasbarth. Das Gutachten empfehle aber Umweltverträglichkeitsprüfungen für jede Bohrung. Altmaier bezeichnete das Gutachten als "exzellente Basis" für Gespräche mit allen Beteiligten. Das Thema sei hochkomplex, weil es zum einen schon seit Jahren Bestrebungen gebe, die Erdgasvorkommen auszubeuten. Dem stehen die erhebliche Bedenken gegenüber.

Die Grünen wie auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) verlangten, die Förderung der Schiefergase vorerst nicht voranzutreiben. "Der Goldgräberstimmung zur Ausbeutung fossiler Energien in Deutschland muss mit einem Fördermoratorium Einhalt geboten werden", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Zunächst müssten alle Risiken für Mensch und Natur lückenlos erforscht und unter Beteiligung der Öffentlichkeit bewertet werden. Erst dann könne über die Förderung entschieden werden. Altmaier versicherte, dass sämtliche Bedenken ausgeräumt sein sollten, bevor Fracking tatsächlich zum Einsatz komme. "Für mich geht Gründlichkeit auch in diesem Bereich vor Eile." (saarbrücker-zeitung.de/kak)

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