Die hohen Öl- und Kraftstoffpreise drücken Absatz und Gewinn des Ölkonzerns BP in Deutschland. 2011 hatte der Ölmulti deutschlandweit 25,6 Millionen Tonnen Mineralölprodukte verkauft. Im Vorjahr waren es 27,4 Millionen Tonnen. Das gab der Vorstandschef der BP Europa, Michael Schmidt, am 15. Mai in Düsseldorf bekannt.
Der Jahresüberschuss habe sich in einem "äußerst schwierigen" Umfeld europaweit von 630 Millionen Euro 2010 auf 354 Millionen Euro fast halbiert und werde 2012 voraussichtlich stagnieren. BP Europa ist in Deutschland und den Nachbarländer Schweiz, Belgien, Österreich, Polen und die Niederlande geschäftlich aktiv.
Angesichts der hohen Preise werde sich an der Zurückhaltung der Autofahrer wohl auch künftig nichts ändern, sagte Schmidt voraus. "Wir werden allein schon wegen des hohen Kraftstoffpreisniveaus einen Trend beobachten können hin zum weniger Fahren (...) und zu verbrauchsärmeren Motoren." Dieser Trend werde sich für ihn fortsetzen: "Vielleicht sogar noch etwas stärker als wir dies in der Vergangenheit gehabt haben."
Die vom Bundeskabinett beschlossene Markttransparenzstelle für Kraftstoffpreise kritisierte Schmidt scharf als "bürokratisches Monster". Die Erhebung von Preis- und Mengendaten von rund 14.700 Tankstellen werde einen erheblichen Aufwand produzieren, den letztlich die Steuerzahler abdecken müssten. Und der Aufwand werde an den Preisen nichts ändern.
BP bezeichnet sich mit seiner Marke Aral und 2.498 Tankstellen als Nummer eins im deutschen Tankstellenmarkt. Anfang des Monats hatte der britische Ölkonzern BP für das erste Quartal auch weltweit einen deutlichen Gewinnrückgang gemeldet. (dpa/kak)