Am Zellstoffwerk Stendal – eine Stadt westlich von Berlin – ist am 9. September die erste Tankstelle für Ökostrom in der Region Altmark ans Netz gegangen. Angestellte des Zellstoffwerks testen Elektromobile im Verkehr auf dem Werksgelände und auf dem Weg dorthin selbst: Erster Testfahrer ist der Ingenieur Norbert Pempel. Er fährt mit einem Elektroroller 14 Kilometer von seinem Heimatort Iden zur Arbeit und nutzt ihn auch für den Werksverkehr. Der sogenannte Stromer hat eine Reichweite von rund 100 Kilometern. Wie Geschäftsführer Wolfram Ridder sagt, braucht der Stromer etwa fünf Kilogramm Holz-Hackschnitzel, um die elektrische Energie zu gewinnen, die für 100 Kilometer benötigt wird. Nach Angaben von Ridder betreibt das Zellstoffwerk eines der größten Biomassekraftwerke Europas. Bei der Produktion von jährlich über 600.000 Tonnen Zellstoff werde aus Nebenprodukten gleichzeitig Strom erzeugt. Die Menge reiche für mehr als 250.000 Haushalte aus. Elektromobilität ist für Ridder "ein schlafender Riese unter den Klimarettern". Das Zellstoffwerk wolle als einer der größten Produzenten von Bioenergie frühzeitig an der Entwicklung und den Chancen der Elektromobilität teilhaben. (beg)
Biokraftstoffe: Erste Tankstelle für Strom aus Holz

In Stendal (bei Berlin) ist am 9. September 2009 die erste Tankstelle für Ökostrom in der Region Altmark ans Netz gegangen.