Man kann den Thesen des Thilo Sarazin ja widersprechen, aber am besten ist es halt doch, wenn man seinen Unterstellungen gegen Migranten einfach einen Gegenbeweis präsentiert. Das macht das Fachmagazin tankstellen markt in der aktuellen September-Ausgabe: Dort präsentiert es im Rahmen eines Themenschwerpunkts zur Ausbildung an Tankstellen den gebürtigen Marokkaner Mourad Ifaregin. Der 21-jährige hat gerade als Jahrgangsbester seine Ausbildung als Tankwart an einer Tankstelle in Erftstadt absolviert. Das besondere: Mourad sprach bis vor sieben Jahren noch kein Wort Deutsch und war jahrerlang von der Abschiebung bedroht. Im Land nur geduldet zu sein bedeutet, massiv im Alltag eingeschränkt zu sein. So konnte Mourad zum Beispiel keine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen – obwohl er einen Ausbildungsplatz gehabt hätte –, denn er bekam keine Arbeitserlaubnis. Er durfte nicht einmal den Führerschein machen und auf die Schule gehen, auf die er eigentlich wollte. Dennoch hat er schier Unglaubliches geleistet und sich vollkommen integriert. Das hat er schon beim Deutschlernen bewiesen. Als er 2004 nach Deutschland kam, sprach er nur seine Muttersprache Berbisch. Er bekam pro Woche vier Stunden Unterricht und nach nur acht Monaten hatte der junge Marokkaner fließend Deutsch gelernt. In der Hauptschule legte Mourad den zweitbesten Schulabschluss seines Jahrgangs hin und wechselte dann auf das Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg, wo ihm ein Praktikum in der Esso-Tankstelle bei Detlef Lange in Erftstadt vermittelt wurde. Und wo er jetzt seine Berufsausbildung mit bestem erfoilg abgeschlossen hat. Mehr in der aktuellen Ausgabe. (mr)
Besser geht´s nicht: Sarrazin behauptet – Mourad beweist das Gegenteil

Der gebürtige Marokkaner Mourad, der seit 2004 in Deutschland lebt, hat im Sommer die Prüfung zum Tankwart als Bester seines Jahrgangs bestanden und sich perfekt integriert.