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Aussichtslos: BP sieht Kampf um Klimaziele schon verloren

22.01.2014 15:37 Uhr
Die Weltbevölkerung nimmt zu, der Energiebedarf steigt - und das Klima hat das Nachsehen.

Der Energiekonzern BP sieht den Kampf um ehrgeizige Klimaziele schon verloren. In den nächsten beiden Jahrzehnten werden die CO2-Emissionen aus dem Energiesektor stark steigen, sagen die Briten.

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Die Schwellenländer werden den globalen Verbrauch von Energie nach Einschätzung des britischen Konzerns BP in den kommenden Jahrzehnten weiter nach oben treiben. Dabei setzen sie vor allem auf Kohle, Öl und Gas, heißt es in einer Langfrist-Prognose von BP, die am Mittwoch (22. Januar) in Hamburg vorgestellt wurde. Bis 2035 werde jeder dieser fossilen Energieträger einen Anteil von 27 Prozent am weltweiten Energieverbrauch erreichen.

"Erstmals in der Geschichte der Menschheit wird es keinen klar dominierenden Energieträger mehr geben", sagte Christof Rühl, Chefvolkswirt des BP-Konzerns. Grundlage für den höheren Energiebedarf sei letztlich die Zunahme der Weltbevölkerung um weitere 1,7 Milliarden Menschen und die wachsende Wirtschaftsleistung der Welt, die sich den Annahmen zufolge ungefähr verdoppeln werde.

Unter den drei großen Energiequellen werde Gas mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 1,9 Prozent das stärkste Wachstum erreichen, vor Kohle mit 1,1 und Öl mit 0,9 Prozent. Die erneuerbaren Energien wachsen demnach sogar am schnellsten von allen Energiearten, steigern ihren Anteil an der globalen Energieproduktion aber dennoch nur von zwei auf sieben Prozent.  Damit würden im Jahr 2035 rund 81 Prozent der weltweiten Energieerzeugung auf die fossilen Energieträger entfallen - der Rest auf Atomkraft, Wasserkraft und erneuerbare Energien.

Die Schwellenländer sind schuld
Insgesamt werde der Energieverbrauch um 41 Prozent zunehmen, wobei 95 Prozent des Wachstums auf die Schwellenländer entfielen. Dabei steigt nach der Prognose der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid um 29 Prozent - das ist weit jenseits aller klimapolitischen Zielsetzungen und am Ende doppelt so viel wie 1990. "Es ist völlig klar, dass die Ziele der Klimapolitik nicht erreicht werden können", sagte Rühl.

Die EU, die gerade eine Reduktion ihrer CO2-Emissionen um 40 Prozent als verbindliches Ziel festgelegt hat, wird laut BP-Prognose im Energiebereich rund 25 Prozent schaffen können. Das sei vor allem auf den vermehrten Einsatz von Gas und erneuerbaren Energien zurückzuführen, sagte Rühl. Bei der Stromerzeugung werde der Anteil der Erneuerbaren von heute sechs auf 17 Prozent steigen und somit weltweit der höchste sein. Die Energienachfrage in der EU habe ihren Höchststand überschritten und werde bis 2035 wahrscheinlich um sechs Prozent zurückgehen.

Insgesamt sieht die Energiewelt in gut 20 Jahren nach Erwartungen von BP anders aus als heute. Nur noch Europa und Asien werden auf Energieimporte angewiesen sein, Amerika dagegen wandelt sich dank der Ausbeutung unkonventioneller Öl- und Gasvorkommen zu einem Nettoexporteur. Die Verfügbarkeit der Rohstoffe ist nach Rühls Einschätzung kein Problem; es werde genug Öl, Gas und Kohle zur Deckung der Nachfrage gefördert werden. (dpa/beg)

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