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Sparpotential bei Waschanlagen: "Energie sparen ja – aber nicht an den falschen Stellen"

11.11.2022 10:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Holger Hetzel_Waschanlage_Waschstraße_Energiekrise_Energiekosten
Der Sachverständige Holger Hetzel rät dazu, die Waschstraßen auch in der Energiekrise während des Betriebs dauerhaft eingeschaltet zu lassen.
© Foto: Holger Hetzel

Aufgrund der hohen Energiekosten versucht zurzeit jeder Energie zu sparen, wo es nur geht. An einigen Tankstellen wurden daher die Waschanlage ausgeschaltet. Der Sachverständige Holger Hetzel sieht in diesem Vorgehen jedoch keine geeignete Sparmaßnahme, da die Kunden dadurch lange Wartezeiten haben. Er gibt Tipps, wie man an anderer Stelle sparen kann.

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Sinkende Absatzzahlen im Kraftstoff- und Waschgeschäft sind das akute Thema bei Tankstellenbetreibern und mittelständischen Mineralölhändlern. "In unserer Tätigkeit als Sachverständige für Tankstellen und Waschstraßen haben wir viel erlebt in fast 20 Jahren Erfahrungen sammeln, aber die aktuelle Situation an Tankstellen und Waschstraßen ist alles andere als zufriedenstellend, geschweige denn ein Grund, um in die Luft zu springen vor Freude", sagt Holger Hetzel, Sachverständiger von der Sachverständigen- und Beratungsgesellschaft (SBG).

Besonders in den vergangenen Tagen fiel Hetzel auf, dass viele Tankstellenbetreiber bei ihm Rat suchen, "um offene Fragen und Möglichkeiten sowohl in der einen Richtung der Umsatzsteigerung als aber auch in der Richtung der Kostenersparnis zu besprechen und zu klären." Hetzel weiter: "Herausstehend ist die Tatsache, dass wir in den letzten 20 Tagen vermehrt bei Störungen an Waschanlagen gerufen wurden, die in der Tat gar keine waren." Denn einige Tankstellenpächter verstärkt sogar von einem bestimmten Konzern hatten den Tipp bekommen, die Waschanlagen nicht dauerhaft angeschaltet zu lassen, da das Blinken und die Displays auch Strom verbrauchen. "Dieser Hinweis ist natürlich völlig falsch", betont Hetzel. "Denn die Kunden, denen das Waschportal bei Verkauf von Waschmarken erst wieder angeschaltet wird, benötigen eine viel höhere Wartezeit, da die Anlage selbst erst einmal wieder die Grundstellung einnimmt und einzelne Steuergeräte einen 'Testlauf' machen."

Der Kunde muss also länger warten und ist unzufrieden, weil die Anlage seinen EAN-Code am Terminal noch nicht einlesen kann. Er beschwert sich an der Kasse bei den Mitarbeitern, die dadurch zusätzlich belastet werden. An Schlechtwettertagen ist das lange Warten an freien Waschanlagen natürlich noch einmal lästiger für die Kunden. "All das ist keine Lösung zum Energiesparen", fasst Hetzel zusammen.

Sparpotential und Stromfresser finden

Nach Einschätzungen von Hetzel wird es auch in Zukunft schwerfallen, an Tankstellen und Waschstraßen große Einsparungsmöglichkeiten zu generieren, da das alte Zauberwort mit den drei L "Licht lockt Leute" bis heute an den Stationen aktuell ist. Waschstraßen ohne geeignete Beleuchtung scheinen geschlossen und werden nicht angefahren. "Natürlich muss ein Waschpark nicht Las Vegas gleichen, auch wenn es schön anzusehen ist, aber die entsprechende Aufmerksamkeit für den Kunden an den Kunden darf auf keinen Fall verloren gehen", so Hetzel. Statt an der Lichttechnik zu basteln, empfiehlt Hetzel die Technik vor allem der Wasserrückgewinnungsanlagen zu prüfen und hier mögliche Stromfresser zu identifizieren. "Wir warnen vor Schnellreaktionen wie dem Ausschalten der Anlagen, nur um Kosten zu sparen denn hier folgt ein dramatischer Rückschluss, nämlich der Rücklauf des Kundenflusses."

Stattdessen hat der Sachverständige einen besseren Tipp: "Mein ganz persönlicher Rat ist es, erst einmal die genauen Zahlen der neuen Energiekosten zu prüfen und sich auf die kommenden Zeiten einfach mehr einzulassen, statt jeden Tag mit einer Negativ-Stimmung in die aktuelle Zukunft zu blicken. Ein freundliches Lächeln hat immer geholfen und das lassen wir uns in der Zukunft einfach auch nicht nehmen!"

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