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Neue T&E Studie: Bis 2035 treiben E-Fuels zwei Prozent der Autos an

04.10.2022 13:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
E-Fuels
Während das EU-Parlament ein positives Signal für E-Fuels setzt, bezeichnet die Organisation T&E synthetische Kraftstoffe als trojanisches Pferd, das die Dekarbonisierung verlangsamt.
© Foto: eFuels-Forum

Laut einer am 4. Oktober 2022 veröffentlichten Analyse von T&E wird die Produktion von E-Fuels bis zum Jahr 2035 ausreichen, um etwa zwei Prozent der Fahrzeuge in Europa anzutreiben.

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Eine neue Analyse von T&E (Transport & Environment), die sich auf Daten der Mineralölkonzerne stützt, zeigt, dass es bis zum Jahr 2035 nur genug synthetische Kraftstoffe geben wird, um etwa zwei Prozent aller Autos auf europäischen Straßen anzutreiben. Das wären fünf Millionen der 287 Millionen Autos in der EU. Die Anzahl der Fahrzeuge, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden könnten, wäre sogar noch geringer, wenn nur CO2-neutrale E-Fuels verwendet würden. Die Produktion von synthetischen Kraftstoffen würde im Jahr 2035 noch in den Kinderschuhen stecken und würde einem trojanisches Pferd gleichkommen, um den Übergang zu emissionsfreien Technologien zu verzögern, heißt es in dem Bericht weiter. 

Laut T&E sind die Pläne der Industrie, klimaneutrale E-Fuels in großem Umfang zu importieren, unrealistisch, da die Produktionsanlagen und die globalen Standards zur Zertifizierung synthetischer Kraftstoffe nicht vorhanden sind. Die Übernahme von E-Fuels aus anderen Ländern würde zudem auch die Bemühungen in weniger entwickelten Volkswirtschaften verzögern, ihre eigenen Verkehrs- und Stromsektoren zu dekarbonisieren.

Yoann Gimbert von T&E sagt: "Es ist naiv anzunehmen, dass Entwicklungsländer, von denen einige keinen Strom für ihre Grundbedürfnisse haben, ihre erneuerbaren Energien für E-Fuels in europäischen Autos opfern würden. Synthetische Kraftstoffe, die in Europa hergestellt werden, sollten vorrangig in Flugzeugen und Schiffen verwendet werden, von denen die meisten keine Batterien zur Dekarbonisierung einsetzen können." Darüber hinaus würden weitere Gründe gegen den Einsatz von E-Fuels im Straßenverkehr sprechen: Synthetische Kraftstoffe seien auch für Autos eine weit weniger umweltfreundliche Lösung als E-Autos. So werde ein Elektroauto über seinen Lebenszyklus hinweg 53 Prozent weniger CO2 ausstoßen als ein mit E-Fuels betriebenes Auto. Außerdem werde die Herstellung synthetischer Kraftstoffe noch einige Zeit lang teuer bleiben, und der Betrieb eines Autos mit E-Fuels wird den Autofahrer in fünf Jahren durchschnittlich 10.000 Euro mehr kosten als der Betrieb eines batteriebetriebenen Elektroautos.

Damit sei die Behauptung, dass eine Ausnahmeregelung für E-Kraftstoffe vom EU-Verbrennerverbot für Neuwagen zur Dekarbonisierung der bestehenden Fahrzeugflotte beitragen würde, nicht haltbar. So die Schlussfolgerung von T&E. Der Verband fordert die Politik auf, kein Schlupfloch für E-Fuels in der Gesetzesgebung zu schaffen. Erst kürzlich hatte das EU-Parlament im Rahmen der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie Mindestquoten für E-Fuels beschlossen (Sprit+ berichtete) und dadurch ihre Technologieoffenheit signalisiert. Die nächste Verhandlungsrunde auf EU-Ebene findet am 27. Oktober 2022 statt.

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