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Wirtschaft will Gas geben: Der verfügbare E-Antrieb

14.09.2011 19:06 Uhr
Nicht stutzig, sondern entschlossen: Die Industrie will bis 2020 über eine Million Erdagsautos verkaufen.
Nicht stutzig, sondern entschlossen: Die Industrie will bis 2020 über eine Million Erdgasautos verkaufen.
© Foto: Volker Hartmann/ ddp

Bis Elektro-Pkw über eine ausgereifte Technik verfügen und in Masse in Serie gehen, dauert es noch. Beim Erdgasantrieb sehen die Voraussetzungen anders aus. Deswegen pusht die Industrie den Kraftstoff jetzt.

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Die deutsche Wirtschaft will den Kraftstoffen Erdgas und Biomethan zum Durchbruch verhelfen und damit den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr senken. Bis 2020 könne ihr Anteil am Kraftstoffmix von aktuell 0,3 Prozent auf bis zu vier Prozent steigen. "Das wäre ein Wachstum um mehr als den Faktor 10", heißt es in einer Absichtserklärung, die unter anderem von Auto- und Lastwagenbauern, Mineralölkonzernen, ADAC, Verbänden und Gasversorgern getragen wird. Die Erklärung wurde am 14. September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Andreas Scheuer, überreicht. "Gemeinsam wollen wir die großen Potenziale von Erdgas und Biomethan als klimafreundliche Kraftstoffe erschließen", versprach Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), die diese Initiative koordiniert. Erdgas könne schnell helfen, den Verkehrssektor unabhängiger vom Erdöl zu machen. Denn die Technologie sei schon am Markt verfügbar und berge für Kunden auch finanzielle Vorteile. Kohlers Sicht: "Wer heute zu einem Erdgasfahrzeug wechselt, wird durch Steuererleichterungen vom Staat belohnt und zahlt beim Tanken deutlich weniger." Mit Erdgas betriebene Fahrzeuge lohnen sich finanziell besonders für die öffentliche Hand und gewerbliche Kunden. Bei Privatkunden rechnet sich das wegen höherer Anschaffungskosten erst ab einer bestimmten Fahrleistung. "Die wenigsten wissen, dass Erdgas der preiswerteste Kraftstoff ist", sagte Jens Andersen von Volkswagen. Die Industrie will die Zahl der Erdgastankstellen von heute 900 auf 1.300 steigern, was knapp unter zehn Prozent des deutschen Tankstellennetzes entspräche. Daimler, Iveco Magirus, Opel und der Volkswagen-Konzern wollen ihr Angebot deutlich erweitern, um den deutschen Markt für Erdgasfahrzeuge anzuschieben. Angestrebt wird, dass 2020 rund 1,4 Millionen Autos in Deutschland mit den alternativen Kraftstoffen angetrieben werden. Heute sind es nur 90.000. In der Absichtserklärung verspricht Volkswagen, seine Produktpalette von Erdgasfahrzeugen auf die Konzernmarken Audi, Seat, Skoda sowie auf weitere VW-Segmente auszuweiten. Mitte 2012 solle es den Kleinwagen Up mit Erdgasantrieb geben, Ende 2013 folgt der Audi A3. Bei der Marke Mercedes-Benz wird der Erdgasantrieb auch in der neuen B-Klasse zum Einsatz kommen und Opel bietet seine neuen Modelle Zafira Tourer und Combo auch in einer Erdgasversion an. Als Kraftstoff könnten Erdgas (CNG) und Biomethan das Klima schützen. "Beispielsweise verursachen diese Alternativen deutlich weniger CO2-Emissionen als Diesel oder Benzin. Bis 2020 können mit Hilfe von Erdgas als Kraftstoff jährlich circa eine Million Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden", erklärte die dena. Bernhard Heil von Mercedes Benz sagte: "Elektroautos sind in aller Munde, aber man kann auch ohne Strom ökologisch fahren." Das Bündnis will dafür sorgen, dass bis 2015 mindestens 20 Prozent des im Verkehr genutzten Erdgases durch klimafreundliches Biomethan ersetzt wird. Dann könne die Klimabilanz sogar um bis zu zwei Millionen Tonnen an CO2-Emissionen verbessert werden. Gleichzeitig forderten die Initiatoren bessere politische Rahmenbedingungen. So müssten die Energiesteuer für Erdgas als Kraftstoff statt bis 2018 bis 2025 ermäßigt bleiben und der Bau von Erdgastankstellen gefördert werden. Staatssekretär Scheuer sagte zu, dass die Bundesregierung die Absichtserklärung intensiv prüfen und mit den Akteuren über konkrete Umsetzungsmaßnahmen beraten werde. (dpa/kak)

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