Weniger neue Autofahrer in Deutschland: Gut drei Millionen Führerscheinprüfungen sind 2012 abgelegt worden. Das waren 2,2 Prozent weniger als 2011, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg heute (22. Oktober) mitteilte. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis ging die Zahl der Prüfungen in allen Bundesländern zurück - Ausnahmen sind nur Bayern, das in beiden Bereichen zulegte, sowie Bremen bei den praktischen Prüfungen. Die stärksten Rückgänge gab es in beiden Prüfungsarten in Sachsen-Anhalt.
Bei der Misserfolgsquote in den praktischen Prüfungen lag Hamburg vorn: 2012 hieß es laut der Statistik nach 39,3 Prozent der Prüfungen in der Hansestadt: "Durchgefallen". Auf den Plätzen folgen Sachsen-Anhalt mit 35,5 Prozent und Bremen mit 35,4 Prozent. "Die Verkehrssituation in einer Großstadt wie Hamburg ist sehr viel komplexer als in anderen Regionen", sagte dazu ADAC-Hansa-Sprecher Christian Hieff. "Die Zahl der Fehlerquellen ist sehr viel höher." Radverkehr, zweispuriger Kreisverkehr - der Autofahrer müsse in Hamburg viel beachten und sei sehr stark gefordert.
Theoretisch und praktisch Musterschüler
Vorbildlich zeigt sich dagegen der Fahrer-Nachwuchs in Hessen. Dort fielen nur 20,6 Prozent durch - deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt von 26 Prozent. Auch in Baden-Württemberg (22,3 Prozent) und Schleswig-Holstein (22,8 Prozent) sind die Prüflinge offenbar gut vorbereitet. Hessen und Schleswig-Holstein sind dazu auch in der Theorie Musterschüler. Mit 23,6 und 25,9 Prozent fallen in diesem Bereich ebenfalls weniger Prüflinge durch als im Bundesschnitt.
Anders sieht es im Osten der Republik aus: In den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ist die Misserfolgsquote in der theoretischen Prüfung am höchsten.
Die allgemeine Empfehlung von ADAC-Sprecher Hieff lautet: Nicht auf Biegen und Brechen Kosten sparen und dadurch mit zu wenig genommenen Stunden in die Prüfung gehen. "Das kann nach hinten losgehen." (dpa/beg)