Die britische BP und der russische Staatskonzern Rosneft wollen gemeinsam die Ölvorkommen im Nordpolarmeer ausbeuten und haben einen milliardenschweren Aktientausch vereinbart. Rosneft wird künftig fünf Prozent der BP-Aktien halten. BP erhält im Gegenzug 9,5 Prozent der Rosneft-Anteile und steigert seinen Anteil damit auf insgesamt 10,8 Prozent. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten BP-Chef Bob Dudley und Rosneft-Aufsichtsratschef Igor Setschin am Freitagabend in London. Der Fünf-Prozent-Anteil hat nach Angaben Dudleys einen Wert von 7,8 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro). BP wolle seine Firmenstrategie neu ausrichten. Der Milliarden-Deal mit dem russischen Staatskonzern bedeute aber keineswegs eine Abkehr von Aktivitäten in den USA, wo BP nach der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon im vergangenen April in enormen Problemen steckt. „Da gibt es keine Verbindung“, sagte Dudley. Offenbar braucht Rosneft die BP-Technologie für die komplizierten Bohrungen in der Polargegend. Putin und Cameron als Wegbereiter Der Deal ist auf höchster politischer Ebene eingefädelt worden. Rosneft-Aufsichtsratschef Setschin, der auch Stellvertreter des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin ist, dankte ausdrücklich Großbritanniens Regierungschef David Cameron für seine Unterstützung. BP-Chef Bob Dudley war noch am Freitag in Moskau bei Putin persönlich. (dpa)
Vertragsunterzeichnung: BP und Rosneft vereinbaren Milliardendeal

In Russland wollen die Briten gemeinsam mit dem Staatskonzern Milliarden von Tonnen Öl aus dem Polarmeer holen.