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Streitthema E10: Esso macht Biosprit billiger

21.03.2011 13:04 Uhr
Das sieht der ADAC gern: Eine Tankstelle bietet sowohl den Agrosprit E10 als auch normales Super an.
Das sieht der ADAC gern: Eine Tankstelle bietet sowohl den Agrosprit E10 als auch normales Super an.
© Foto: Michael Gottschalk/dapd

Esso senkt an einigen Tankstellen testweise die E10-Preise. Der Auto Club Europa sieht Tankkunden als Testobjekte missbraucht. Und der ADAC setzt auf Super 95, was die Mineralölwirtschaft empört.

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Der Mineralölkonzern Esso senkt an einigen Tankstellen testweise die Preise - für den ungeliebten Biosprit E10. "Wir haben uns auf dem Benzingipfel zwar verpflichtet, alles zu tun, um die Akzeptanz für E10 zu steigern, aber leider hatten wir mit unserer Aufklärungsarbeit keinen Erfolg", sagte Esso-Sprecherin Gabriele Radke der "Bild"-Zeitung. "Jetzt senken wir an manchen Tankstellen testweise die Preise für E10." Bislang lassen die meisten Autofahrer in Deutschland lieber die Finger von dem neuen Biosprit. Rund 85 Prozent lehnten den Kraftstoff kategorisch ab, berichtete das Magazin "Spiegel" unter Berufung auf eine Studie des ADAC. Fast 40 Prozent der Autofahrer gaben darin an, sie seien nicht vom Nutzen für die Umwelt überzeugt. Rund 36 Prozent äußerten die Sorge, das Auto könne Schaden nehmen. Knapp 10 Prozent befürchteten, der Kraftstoffverbrauch werde durch E10 steigen. Der Auto Club Europa (ACE) zeigte sich verärgert über das Vorgehen von Esso. "Tankkunden werden als Testobjekte missbraucht. Man will sehen, wo ihre Schmerzgrenze liegt. Diese Methode ist sittenwidrig", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner "Bild". Der ADAC hatte die Mineralölkonzerne zuvor angesichts des schwachen E10-Absatzes aufgefordert, herkömmlichen Superkraftstoff wieder zu billigeren Preisen anzubieten. Diese Forderung stieß beim Mineralölwirtschaftsverband (MWV) auf große Empörung. "Der ADAC versetzt E10 damit den Todesstoß", sagte dessen Sprecherin, Katrin Retzlaff. Vor knapp zwei Wochen hatten sich Bundesregierung, Wirtschaft und Verbände bei einem Benzingipfel darauf geeinigt, an E10 festzuhalten und die Autofahrer besser über den neuen Kraftstoff zu informieren. "Wir bedauern sehr, dass uns die notwendige Zeit genommen wird, unseren Beitrag zum Benzingipfel zu leisten und in der Öffentlichkeit durch Information mehr Kundenakzeptanz für E10 zu erreichen", ließ sich Dr. Klaus Picard, MWV-Hauptgeschäftsführer, in einer Pressemitteilung zitieren. Der ADAC hatte auch angekündigt, Tankstellenbetreiber anzuzeigen, wenn sie nach der Einführung von E10 überhaupt kein herkömmliches Super 95 (E5) mehr verkaufen. Laut ADAC wird an einigen Tankstellen nur noch Super Plus als Alternative angeboten. (dpa/kak)

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