BP benötigt zur Bekämpfung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko dringend Geld. Durch Verkäufe von Beteiligungen und Geschäftsfeldern will das Unternehmen in diesem Jahr zehn Milliarden Dollar erlösen. Ganz oben auf der Verkaufsliste steht Zeitungsberichten zufolge der 60-prozentige Anteil an der argentinischen Ölgesellschaft Pan America. Als Käufer wird unter anderem der staatliche chinesische Ölkonzern CNOOC gehandelt. Bei den Banken hat sich BP bereits in der vergangenen Wochen 20 Milliarden Dollar Kredite besorgt und Medienberichten zufolge weitere fünf Milliarden angefragt. Der französische Ölkonzern Total hat bereits Interesse an den zum Verkauf stehenden Geschäftsfelder des britischen Rivalen angemeldet. Es habe derzeit zwar nicht Priorität, sich Teile von BP anzuschauen. „Sollten sie aber zum Verkauf gestellt werden, würden wir sie natürlich näher betrachten“, sagte Total-Chef Christophe de Margerie am Freitag. Eine komplette Übernahme von BP werde jedoch nicht erwogen. Seit der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon am 20. April hat der britische Energiekonzern BP an der Börse rund 100 Milliarden Dollar an Marktwert verloren. Dies löste an den Börsen Übernahmespekulationen aus. BP will sich zur Finanzierung eines 20 Milliarden Dollar schweren Fonds für Entschädigungszahlungen von Geschäftsteilen im Wert von zehn Milliarden Dollar trennen. Total wird derzeit an der Börse mit 84 Milliarden Euro bewertet verglichen mit 75 Milliarden Euro bei BP. (ag)
Ölkatastrophe: Spekulationen über teilweise BP-Übernahme

Der von der Ölpest angeschlagene Energiekonzern BP erwägt den Verkauf einzelner Geschäftsfelder. Total bekundet Interesse.