Der Iran hat das geplante Öl-Embargo der EU als "feindliche Maßnahme" und Versuch eines "Handelskriegs" bezeichnet. Die Regierung mache sich deshalb aber keine Sorgen, sagte Außenminister Ali-Akbar Salehi am Donnerstag zu Reportern in Teheran. Das Land habe bereits notwendige Schritte ergriffen, um auf ein Embargo zu antworten. Der iranische Wirtschafts- und Finanzminister Shamseddin Hossein erklärte: "Alle bösen Pläne der iranischen Feinde sind bislang gescheitert. Nun wollen sie uns mit einem Handelskrieg schaden." Alles Staatsbeamten würden jetzt "zu Soldaten, um sich den Plänen der Feinde entgegenzustellen", kündigte der Minister nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna an. Die Minister bezogen sich mit ihren Äußerungen auf ein Interview des französischen Außenministers Alain Juppé mit der Zeitung "Le Figaro". Darin äußert Juppé die Hoffnung, dass die Europäer am 30. Januar ein Öl-Embargo verabschieden. Ende Januar ist ein Treffen der 27 EU-Außenminister geplant. Iran steht wegen seines Atom-Programms zunehmend unter Druck. An Silvester hatte US-Präsident Barack Obama ein Gesetz unterzeichnet, das Sanktionen gegen die iranische Zentralbank vorsieht. Über die wickelt der Gottesstaat seine überlebenswichtigen Ölgeschäfte ab. Als Reaktion darauf hatte der iranische Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi in der vergangenen Woche erklärt, kein Tropfen Öl werde mehr durch die Straße von Hormus gelassen, falls der Westen die wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen ausweite. Später war die Aussage relativiert worden. Durch die Straße von Hormus, eine Meerenge am Ausgang des Persischen Golfs, gehen rund 40 Prozent des weltweit auf dem Seeweg transportierten Öls. (dpa)
Öl-Embargo der EU: Beamte werden zu Soldaten
Der Iran hat das geplante Öl-Embargo der EU als "feindliche Maßnahme" und Versuch eines "Handelskriegs" bezeichnet. Laut Außenminister Ali-Akbar Salehi hat das Land habe bereits Schritte ergriffen, um auf ein Embargo zu antworten.