Der Bundestag plant, die Biokraftstoffquote zu senken. Damit würde der gesetzliche Anteil von Biokraftstoffen von 6,25 auf 5,25 Prozent sinken. Und das rückwirkend zum 1. Januar 2009. Der Anteil von fossilem Erdöl an der Zapfsäule erhöt sich dadurch um ein Prozent. Unter anderem wird damit argumentiert, dass Biokraftstoffe nicht nachhaltig seien. Es stehe nicht genug Biomasse zu Verfügung. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) halten dies für eine "dramtische Fehlentscheidung". Björn Klusmann, Geschäftsführer des BEE: "Schaut man sich die massiven Umwelt- und Gesundheitsschäden an, die allein durch die Förderung von Erdöl hervorgerufen werden, wird offenbar, dass Biokraftstoffe die nachhaltigere und umweltverträglichere Lösung sind." Nach Angaben der Verbände steht genug nachhaltig produzierte Biomasse zur Verfügung, um die Quote zu erfüllen. Johannes Lackmann, Geschäftsführer des VDB hält den Plan des Bundestags für "das widersprüchlichste Vorhaben seit Beginn der Klimadebatte". Schon die Einführung der Steuer auf Biodiesel habe den Absatz von reinem Biodiesel zusammenbrechen lassen. Viele Unternehmen hätten darauf Kurzarbeit oder sogar Insolvenz anmelden müssen. Werde die Quote nun auch noch gesenkt, gehe der Absatz von Biokraftstoffen gegenüber 2007 um mehr als ein Viertel zurück. Mehr zu der Diskussion über Biokraftstoffe im tm tankstellen markt 4/09, der am 3. April erscheint. (beg)
Mehr Erdöl an Zapfsäulen: Biokraftstoffquote soll gesenkt werden

Der Anteil an Biokraftstoffen in fossilen Kraftstoffen soll von 6,25 auf 5,25 Prozent sinken. Das könnte das Aus für die Biokraftstoffbranche bedeuten.